Bild nicht mehr verfügbar.

Kolbeinn Sigthorsson und seine Kollegen der Íslenska karlalandsliðið í knattspyrnu schreiben Geschichte und spielen 2016 erstmals bei einer EM-Endrunde mit.

Foto: apa/epa

Bild nicht mehr verfügbar.

Gegen Island noch auf der Bank, in Konya wieder niederländischer Kapitän – doch auch mit Robin van Persie ging für die Gäste nicht viel.

Foto: apa/epa/van weel

Wien/Reykjavík/Konya – Die Fußball-Nationalmannschaft Islands ist erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert. Die Mannschaft des Trainer-Duos Lars Lagerbäck und Heimir Hallgrimsson sicherte sich ihren Platz beim Turnier 2016 in Frankreich mit einem 0:0 gegen Kasachstan am Sonntag vorzeitig. Zwei Spieltage vor dem Abschluss der Qualifikationsgruppe A ist Island nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen. Ebenfalls fix dabei: Tschechien, nach einem 2:1 in Lettland.

Die Niederlande stehen dagegen vor dem Aus. Vor einem Jahr noch WM-Dritter, verlor man drei Tage nach der Heimniederlage gegen Island (0:1) auch das eminent wichtige Duell bei der Türkei 0:3 (0:2), Platz drei ist nun das höchste der Gefühle. Zuletzt hat Holland, Europameister von 1988, die EM-Endrunde 1984 verpasst.

Wales fehlt nach dem 0:0 gegen Israel in der Gruppe B noch ein Zähler, in der spannenden Gruppe H setzte sich Norwegen mit einem 2:0 (0:0) gegen Kroatien auf Platz zwei hinter Italien, das sich gegen Bulgarien mit 1:0 (1:0) durchsetzte. Am Samstag hatte sich bereits England mit einem 6:0 in San Marino für die EURO qualifiziert.

Für die Niederlande war es ein weiterer schwarzer Abend, der dritte Platz ist die letzte Hoffnung der Auswahl des neuen Teamchefs Danny Blind. Die Türkei hat allerdings diesbezüglich derzeit mit 12 zu 10 Punkten die Nase vorn, die Niederländer müssen auf mindestens einen Ausrutscher des Rivalen gegen Tschechien oder Island hoffen. Nur der beste Gruppendritte qualifiziert sich direkt für die EM, die anderen bestreiten Relegationsspiele.

Ohne den verletzten Arjen Robben gerieten die Gäste in Konya rasch in Rückstand: Oguzhan Özyakup schupfte den Ball bereits in der 7. Minute über Torhüter Jasper Cillessen zur türkischen Führung ins Netz, in der 26. Minute ließ Cillessen einen Schuss von Arda Turan unter seinem Körper passieren ließ. Burak Yilmaz sorgte in der Schlussphase für den Endstand (86.). Die erneut an mehreren Stellen umgebaute Elf von Blind ließ über die gesamte Spielzeit Sicherheit, Ideen und den letzten Willen vermissen.

David Limbersky (13.) und Vladimir Darida (25.) schossen die Tschechen in Riga zur EM, Gastgeber Lettland, zuletzt mit einem Achtungserfolg in der Türkei (1:1) konnte erst in der zweiten Halbzeit das Geschehen ausgeglichen gestalten. Die Mannschaft von Trainer Pavel Vrba ist zwei Spieltage vor Schluss nicht mehr von den ersten beiden Tabellenplätzen zu verdrängen.

Italien, wie man es kennt

Beide Tore der Norweger gegen die Kroaten erzielte in Oslo Jo Inge Berget (51./69.). Mit 16 Punkten schoben sich die Skandinavier damit an den Kroaten (15) vorbei. Tabellenführer bleibt Italien (18), für das Daniele De Rossi in der 6. Minute des Spiels gegen Bulgarien einen Elfer zum 1:0 für die Squadra verwandelte – dabei blieb es. In der zweiten Halbzeit revanchierte sich der Römer nach einer Attacke von Ilian Mitsanski mit einem Tritt. Beide Spieler sahen Rot. Italien ist nun seit 38 Heimspielen en suite in Qualifikationsspielen ohne Niederlage.

Wales muss noch mindestens bis zum nächsten Spiel auf die erste Teilnahme an einem großen Turnier seit der WM 1958 warten – spätestens nach dem Heimspiel gegen Andorra am 13. Oktober dürfte es so weit sein. Ein Sieg gegen Israel, das fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat, hätte der Mannschaft um Gareth Bale bereits jetzt gereicht. Doch in einer schwachen Partie fielen keine Tore. Auf Platz zwei in Gruppe liegt Belgien nach einem 1:0 auf Zypern. Chelsea-Star Eden Hazard sorgte mit seinem Treffer vier Minuten vor dem Ende für die Entscheidung, die Belgier liegen weiter einen Punkt hinter Wales. (sid/red – 6.9. 2015)

ERGEBNISSE vom Sonntag:

Gruppe A – 8. Runde:

Türkei – Niederlande 3:0 (2:0) Konya.
Tore: Özyakup (8.), Turan (26.), Yilmaz (86.)

Lettland – Tschechien 1:2 (0:2) Riga.
Tore: Zjuzins (73.) bzw. Limbersky (13.), Darida (25.)

Island – Kasachstan 0:0 Reykjavik.
Gelb-Rote Karte: Gunnarsson (89./Island)

Gruppe B – 8. Runde:

Wales – Israel 0:0 (0:0) Cardiff.

Bosnien-Herzegowina – Andorra 3:0 (3:0) Zenica.
Tore: Bicakcic (14.), Dzeko (30.), Lulic (45.).
Rote Karten: Besic (63.) bzw. Rodriguez (64.).

Zypern – Belgien 0:1 (0:0) Nikosia.
Tor: Hazard (86.)

Gruppe H – 8. Runde:

Malta – Aserbaidschan 2:2 (0:1) Mdina. SR Lechner.
Tore: Mifsud (55.), Effiong (71.) bzw. Amirguliyev (36., 80.)

Norwegen – Kroatien 2:0 (0:0) Oslo.
Tore: Berget (51., 69.)

Italien – Bulgarien 1:0 (1:0) Palermo.
Tor: De Rossi (6./Elfmeter).
Rote Karten: De Rossi (55.) bzw. Mitsanski (56.)