Wie in keinem Spiel zuvor musste Österreich beim 1:0-Erfolg über die Republik Moldau Geduld und spielerischen Aufwand beweisen, um die entscheidende Lücke zu finden, die der sprichwörtliche Teufel schließlich doch gelassen hat. Das einzige Tor des Abends resultierte aus einem Spielzug durch die Mitte und hatte seinen Entstehungsgrund darin, dass die Österreicher die entscheidende Aktion so durchspielten, wie es ihnen über die gesamte Spielzeit nur selten gelang: Eine schnelle und auf engem Raum präzise gespielte Kombination brachte David Alaba in die Position, seinen wuchtigen Schuss anzubringen, dessen Abpraller Zlatko Junuzovic in gewohnt wieselflinker Wachheit finalisierte.

Das österreichische Passnetzwerk dokumentiert indes die aufopfernde Konstruktionsarbeit, welche die dicht gestaffelten und mit unbarmherziger Klettenhaftigkeit auftretenden moldawischen Defensivreihen den Bemühungen des Heimteams abverlangten. Sturmspitze Marc Janko wurde phasenweise bis zur Unsichtbarkeit zugestellt, aber auch Zlatko Junuzovic, David Alaba und Julian Baumgartlinger waren als unermüdliche Antreiber im Zentrum in ihren Aktionsradien erheblich eingeschränkt. Ungenaue Zuspiele und schlampig gestoppte Bälle gerieten ungeschaut zur Fallobsternte moldawischer Spielverhinderungskunst.


Die Pässe im Zeitverlauf (5-Minuten-Abschnitte)

Konsequenterweise übernahm der sonst auf Überwachungsaufgaben in der eigenen Hälfte spezialisierte Aleksandar Dragovic die überragende Rolle in der Spieleröffnung und verteilte die Bälle wahlweise in die Tiefe und in die Breite. Die über 90 Minuten mit bemerkenswerter Disziplin durchgehaltene moldawische Verteidigungsstrategie reduzierte das Entfaltungspotenzial der rotweißroten Offensive auf ein zu guter Letzt glücklicherweise hinreichendes Mindestmaß. (Helmut Neundlinger, 06.09.2015)