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Happy Thiem.

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Nächster Gegner: Aufschlagkanone Kevin Anderson.

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New York – Mit dem Erfolg über Denis Istomin, der bei 4:6, 4:6, 0:1 aufgeben musste, steht der seit Donnerstag 22-jährige Niederösterreicher Dominic Thiem wie im Vorjahr in der dritten Runde der US Open. Um wie 2014 auch das Achtelfinale zu erreichen, bedarf es am Samstag aber eines Kraftakts – und einer spielerischen Steigerung.

Next Stop: Kevin Anderson

Denn sein Gegner Kevin Anderson ist als Nummer 15 gesetzt, aktuell Nummer 14 der Welt, 2,03 Meter groß und ein kompletter Spieler mit großartigem Aufschlag. "Er ist ein unglaublich guter Spieler. Ich habe zweimal gegen ihn gespielt und noch keinen Satz gewonnen", erinnerte sich Thiem, der bei der Pressekonferenz von der ATP zum Geburtstag mit einer kleinen Torte und einem Ständchen beglückwünscht wurde. "Ich hoffe, dass ich das am Samstag ändern kann." Allerdings hat der Südafrikaner in der Vorwoche den Titel in Winston-Salem gewonnen. "Er ist also in guter Form", sagte Thiem.

Und er stellt sich schon jetzt auf für einen Spieler mitunter auch frustrierende Momente gegen die Kanonen-Aufschläger ein. "Bei seinen Aufschlag-Games wird es Zeiten geben, wo ich links, rechts gehe, aber ich muss einfach auf meine Chance warten." Thiem hofft auf den Hitzefaktor. Er selbst kann mit hohen Temperaturen gut umgehen. Für den groß ewachsenen Anderson sei es vielleicht etwas schwieriger.

Papierform erfüllt

Zwischenbilanzierend meinte Thiem, dass er durch die drei Turniersiege in diesem Jahr ein größeres Selbstvertrauen bekommen habe und er nun auch vermehrt Spieler schlage, die er auch schlagen muss. "Das ist ein ganz wichtiges Thema. Ich sollte vom Papier her die dritte Runde erreichen, das ist mir gelungen."

Von einer "Pflicht" wollte sein Betreuer Günter Bresnik aber nicht sprechen. "Für mich gibt es keine Pflicht, die können wirklich alle gut Tennis spielen. Die Auslosung war durchaus günstig, sowohl die erste Runde als auch heute", sagte der Wiener. "Gegen Anderson wird er aber nicht so wenig zeigen können, wie in den ersten beiden Runden."

Bresnik war froh, dass sich Thiem zum Geburtstag selbst beschenkt hat. "Jetzt ist er richtig happy." Der nächste Gegner ist und bleibt aber ein anderes Kaliber. "Gegen Anderson ist Dominic sicherlich Außenseiter. Der serviert sehr gut, retourniert gut und spielt gut von der Grundlinie. Er ist ein Spieler ohne Schwächen, der immer an der Kippe zu den ersten zehn steht, sich immer zwischen 10 und 25 aufhält."

"Dominic muss ihn ins Laufen bringen"

Bresniks Rezept, um den baumlangen Anderson zu Fall zu bringen? "Er ist einer, der sich nicht überragend bewegt. Dominic muss ihn ins Laufen bringen, dafür muss er ein bisschen aggressiver spielen als heute." Wesentlich werde auch Thiems Rückschlag sein.

Jedenfalls hat sich Thiem mit dem Drittrunden-Einzug wieder etwas Druck genommen, hat er aus dem Vorjahr doch ein Achtelfinale zu verteidigen. 120.200 US-Dollar Preisgeld (107.000 Euro) hat der Weltranglisten-20. auch schon sicher. Doch an Geld denkt er in diesen Tagen gar nicht. Sollte er sich am Samstag durchsetzen und die zweite Woche des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres erreichen, winkt ihm ein Achtelfinal-Duell mit dem schottischen Olympiasieger Andy Murray.

Aus für Melzer

Für Jürgen Melzer kam am Donnerstagabend wie befürchtet das Aus. Der 34-jährige Qualifikant unterlag dem als Nummer sechs gesetzten Tschechen Tomas Berdych nach 2:03 Stunden mit 6:7 (2), 1:6, 3:6.

"Er hat die Breakbälle sehr risikoreich und gut gespielt und war bei mir weit weg von einem Break. Im Endeffekt verdiene ich, den ersten Satz zu gewinnen, dann läuft die Partie ein bisschen anders", ärgerte sich Melzer über die vergebene Chance.

"Der erste Satz war sehr tough, aber ich habe dann ein gutes Tiebreak gespielt", stellte Berdych nach seinem fünften Sieg im siebenten Duell mit dem Österreicher fest. Auch der Tscheche wusste, dass dieser Auftaktsatz der Schlüssel für einen letztlich klaren Sieg war. (APA, 4.9.2015)