Die EU-Kommission wird Österreich und Ungarn angesichts des Zustroms von Asylsuchenden finanziell unter die Armee greifen. Das Innenministerium soll 5,4 Millionen Euro aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (Amif) der EU-Kommission erhalten, ursprünglich wurden sechs Millionen Euro beantragt. Ungarn bekommt acht Millionen Euro. Die beiden Länder hatten um diese Summen angesucht, hieß es am Mittwoch bei der EU-Kommission.

Österreich-Besuch am Montag

Anfang der kommenden Woche sollen die Hilfszusagen offiziell präsentiert werden: Am Montag wird EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos Österreich und Ungarn besuchen. Der Kommissar war diese Woche gemeinsam mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans, im französischen Calais, wo tausende Flüchtlinge hausen und auf eine Möglichkeit warten, nach Großbritannien einreisen zu können.

Diesen Donnerstag und Freitag besucht der Kommissar Griechenland. Während die EU-Kommission an ihren Vorschlägen als Antwort auf die aktuelle Asylkrise noch arbeitet, sollen die Besuche von Avramopoulos den Menschen zeigen, dass die EU an dem Problem "dran" ist. Die Finanzhilfe soll eine erste konkrete Entlastung schaffen.

Insgesamt hat die Europäische Union 50 Millionen Euro im Jahr für den Migrationsfonds Amif reserviert. Nachdem in der vergangenen Woche bereits Frankreich 5,2 Millionen Euro erhalten hat, befinden sich insgesamt noch rund 36 Millionen Euro in dem Fonds. (András Szigetvari, 2.9.2015)