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Israels Premier Netanyahu geht auf Palästinenserpräsident Abbas zu.

Foto: Ronen Zvulun/Pool photo via AP

Jerusalem – Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat sich zu sofortigen Friedensgesprächen mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas ohne Vorbedingungen bereiterklärt. "Ich bin bereit, nach Ramallah oder jedem anderen Ort zu gehen, um direkt zu verhandeln", sagte er am Dienstag vor Mitgliedern der Gruppe Women Wage Peace (Frauen machen Frieden).

"Ich habe keine Vorbedingungen für Verhandlungen", sagte Netanyahu. Die Bemerkungen wurden nach dem Treffen mit den Aktivistinnen von seinem Büro verbreitet.

Bekannte Positionen

Allerdings betonte Netanyahu darin auch seine altbekannte Position: "Die Lösung ist zwei Staaten für zwei Völker – ein demilitarisierter palästinensischer Staat, der den Nationalstaat des jüdischen Volkes anerkennt."

Wenn die Aktivistinnen den palästinensischen Präsidenten träfen, sollten sie ihm sagen: "Ich bin bereit zu einem Treffen, wenn er es ist", sagte Netanyahu. Die letzte Runde der Friedensgespräche unter US-Schirmherrschaft war im April 2014 nach neun Monaten abgebrochen worden.

Kurswechsel nach der Wahl

Seit seiner Wiederwahl als Chef der israelischen Mitte-rechts-Regierung betont Netanyahu seine Bereitschaft, einen Palästinenserstaat anzuerkennen. Vor der Wahl hatte er Israels wichtigsten Verbündeten USA gegen sich aufgebracht, weil er diese Anerkennung strikt ablehnte.

Jüngst kursierten Gerüchte, dass Palästinenserchef Abbas, frustriert vom Scheitern der Friedensverhandlungen, seinen Rücktritt überlegt.

Women Wage Peace ist eine jüdisch-arabische Frauenorganisation, die nach dem Gazakrieg 2014 gegründet wurde und sich für ein friedliches Zusammenleben der beiden Völker einsetzt. (red, APA, 2.9.2015)