Bild nicht mehr verfügbar.

Yahoo-Chefin Marissa Mayer hat gut lachen. Sie erwartet eineiige Zwillinge.

Foto: EPA/LAURENT GILLIERON

Sunnyvale – Trotz des nahenden Geburtstermins ihrer eineiigen Zwillnige will Yahoo-Chefin Marissa Mayer weitgehend durcharbeiten. Der voraussichtliche Geburtstermin der Mädchen ist im Dezember. Das gab die 40-jährige Topmanagerin am Dienstag bekannt.

Mayer, die früher unter anderem das Suchmaschinengeschäft bei Google führte, ist seit 2009 mit dem Internet-Unternehmer Zachary Bogue verheiratet. Die Nachricht, dass sie mit Zwillingen schwanger ist, sei eine Überraschung für sie gewesen, weil es in ihrer Familie bisher nicht vorgekommen sei, schrieb Mayer. Da die Schwangerschaft bisher ohne Komplikationen verlaufe und der Wandel des Internet-Konzerns Yahoo in einer wichtigen Phase sei, wolle sie keine längere Babypause einlegen, sondern nur "eine eingeschränkte Auszeit nehmen".

Kinderzimmer im Büro

Ähnlich ging Mayer schon bei der Geburt ihres ersten Kindes vor drei Jahren vor. Sie nahm damals den Chefposten bei Yahoo während der Schwangerschaft an. Nachdem ihr Sohn auf der Welt war, wurde ein Kinderzimmer neben dem Chefbüro eingerichtet.

Im Silicon Valley mit seinem hohen Leistungsdruck sind Schwangerschaften in vielen Unternehmen ein schwieriges Thema und das ändert sich nur langsam. Es gibt keine festen Regelungen für bezahlte Auszeiten nach der Geburt. Mayer verdoppelte die Babypause bei Yahoo nach ihrer Schwangerschaft auf 16 Wochen. Der Videostreaming-Dienst Netflix bot jüngst seinen Angstellten eine bezahlte Arbeitspause von bis zu einem Jahr an. Zugleich bieten etwa Facebook oder Apple ihren Mitarbeiterinnen das Einfrieren von Eizellen an, was für Diskussionen darüber sorgte, ob das eine Ermutigung ist, den Kinderwunsch aufzuschieben.

Mayer in Bedrängnis

Dem Internet-Pionier Yahoo macht schon seit Jahren die scharfe Konkurrenz von Google und Facebook zu schaffen, die sich einen immer größeren Teil der Online-Werbeeinnahmen sichern, von denen auch Yahoo lebt. Mayer konnte das Ruder bisher nicht entscheidend herumreißen. Branchenkenner in den USA spekulierten bereits darüber, ob sie die Richtige für den Job sei. Die Managerin selbst äußerte sich jetzt, dass sie in der Schwangerschaft die Unterstützung des Verwaltungsrates und des Managements habe. (APA, 1.9.2015)