Wien – Die Styria Media Group bereitet nicht nur Spaß. Aber Wolfgang Zekert kann sich gerade ganz gut über Österreichs drittgrößten Medienkonzern amüsieren – er hat sich vor ziemlich genau zehn Jahren aus der Grazer Gruppe verabschiedet und ist heute einer der Geschäftsführer der Mediengruppe Österreich.

Was erheitert Zekert? Das "Wirtschaftsblatt", um 2004 von der Styria übernommen, feiert demnächst seine ersten 20 Jahre, rund die Hälfte davon im Grazer Konzern. Zekert, so lässt sich jedenfalls aus einem originellen Mailwechsel ablesen, erfuhr von einem der Sponsoren, wie das "Wirtschaftsblatt" seine ersten 20 Jahre in der Medienwelt feiert.

Dieser Sponsor der verschlankten Styria-Zeitung fand: Wenn schon jubilieren, dann sollte doch jener Mann dabei sein, der seit der Gründung 1995 und zehn Jahre lang die Geschäfte als Vorstandsvorsitzender des "Wirtschaftsblatt" geführt hat. Das freilich sah die Styria anders.

"Sehr geehrter Herr Zekert, Sie haben sich zu unserer Veranstaltung "20 Jahre Wirtschaftsblatt" angemeldet. Bedingt durch die Location wurde eine begrenzte Zahl an Einladungen verschickt, deshalb können sich in diesem Fall nur geladene Gäste anmelden. Ich bitte Sie daher um Verständnis und verbleibe ..."

Zekert wirkt gar nicht geladen über die durchaus unsentimentale Einladungspolitik der Styria. Auch wenn etwa "Wirtschaftsblatt"-Gründungspartner Bonnier, eine schwedische Verlagsgruppe, letztens selbst im Unfrieden geschiedene Manager einlud, als sie das beste Wirtschaftsjahr ihrer Geschichte feierte.

Zekert erklärte dem Management der "Wirtschaftsblatt"-Fete nur amüsiert und überaus höflich: "Darf ich Sie vielleicht ganz nebenbei zur Vervollständigung Ihrer Datei darauf hinweisen, dass ich 1995 das 'Wirtschaftsblatt' gründete und 10 Jahre lang als Vorstandsvorsitzender führte." Deshalb habe er sich von dem Sponsor registrierten lassen. (fid, 1.9.2015)