Bild nicht mehr verfügbar.

Beine hoch, Fernsehen an und ein Packerl Chips: Das ist ziemlich ungesund.

Foto: APA

Wer täglich fünf Stunden und mehr vor dem TV-Gerät verbringt, hat ein doppelt so hohes Risiko, eine tödliche Lungenembolie zu entwickeln, wie Menschen, die weniger als zweieinhalb Stunden fernsehen. Das ist das Ergebnis einer auf der Eröffnungs-Pressekonferenz des Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in London präsentierten Studie.

Bewegungslos glotzen

In der Altersgruppe unter 60 Jahren war der Unterschied noch deutlicher ausgeprägt, so Studienautor Toru Shirakawa von der Universität Osaka. "In dieser Altersgruppe war das Risiko für eine tödliche Lungenembolie bei Menschen mit mehr als fünfstündigem Fernsehkonsum sogar um das Sechsfache höher als bei Personen, die unter zweieinhalb Stunden fernsehend verbringen."

Die Immobilität der Beine könnte, ebenso wie beim erhöhten Embolie-Risiko auf Langstreckenflügen, dieses Ergebnis zumindest teilweise erklären, so der Experte. "Als vorbeugende Maßnahme sind daher bei langem Fernsehen ähnliche Maßnahmen zu empfehlen wie gegen das sogenannte Economy-Class-Syndrom: also regelmäßig aufstehen, herumgehen und ausreichend Wasser zu trinken", so Franz Xaver Roithinger (Landesklinikum Wiener Neustadt), Präsident der ÖKG.

Tendenz Couch-Potatoe

Zu berücksichtigen seien auch so genannte Confounding Factors, zum Beispiel dass Menschen, die viel Zeit vor dem TV-Gerät verbringen, sehr oft übergewichtig sein werden. Roithinger: "Die zentrale Botschaft, die wir aus dieser neuen Studie mitnehmen können: Ob Fernsehen, lange Zeit vor dem PC, langes Sitzen im Auto oder Flugzeug: Langes Sitzen und die Aufnahme von zu wenig Flüssigkeit kann hinsichtlich einer möglichen Embolie gefährlich sein. Dafür sollten wir das Bewusstsein der Öffentlichkeit schärfen." (APA, 31.3.2015)