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Philipp Hosiner und Anthony Modeste trafen für Köln.

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Würde zur Not wohl auch als Tormann brillieren: David Alaba.

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Köln – Der 1. FC Köln hat am Samstag mit einem hart erkämpften und glücklichen Sieg gegen den HSV seinen guten Start in die deutsche Bundesliga prolongiert. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger setzte sich am dritten Spieltag trotz Rückstand mit 2:1 (0:0) durch und hat mit nun sieben Punkten direkten Kontakt zur Tabellenspitze.

Erster Einsatz, erster Treffer

Lewis Holtby (47.) brachte Hamburg in Führung, aber der eingewechselte Philipp Hosiner (76.), mit seinem ersten Bundesliga-Treffer, und Anthony Modeste (80.) per sehr umstrittenen Foulelfmeter drehten die Partie zugunsten der Gastgeber um. Emir Spahic sah für die vermeintliche Notbremse, die zum Strafstoß führte, die Rote Karte. Hamburg kassierte die zweite Saisonniederlage und liegt weiter bei drei Zählern.

Stöger vertraute vor 50.000 Zuschauern der gleichen Startelf, die eine Woche zuvor beim 1:1 gegen Vizemeister VfL Wolfsburg überzeugt hatte. Die Kölner gingen damit erstmals in dieser Saison als Favorit an den Start, die ersten Minuten bestätigten dies allerdings nicht. Die Gäste präsentierten sich zwar wie erwartet recht defensiv, standen aber sicher, waren in Ballnähe meist in Überzahl und damit das bessere Team in einer schwachen Anfangsphase.

Albin Ekdal (8.) aus der Distanz und Ivo Ilicevic (21.) mit einem direkten Freistoß sorgten erstmals für so etwas wie Torgefahr. Köln versuchte es dagegen überwiegend mit langen Bällen, erlaubte sich viele einfache Fehler und kam zunächst überhaupt nicht zum Abschluss. Bis zur Pause wurde das Spiel nicht besser.

Nach der Pause nutzte Hamburg einen Ballverlust der Kölner in der Vorwärtsbewegung zur durchaus verdienten Führung. Sven Schipplock bedankte sich für seinen Freiraum auf der rechten Außenbahn und fand Holtby im Rückraum, der locker einschob.

Der von Stade Rennes ausgeliehene Hosiner wurde in der 66. Minute eingewechselt und staubte wenig später nach einem Querpass von Jonas Hector ideal ab (76.). Wenig später bediente Hosiner Modeste, der wurde im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den Penalty verwandelte der Franzose selbst. Köln ist damit seit zwölf Heimspielen unbesiegt und sorgte mit dem Erfolg für den besten Bundesliga-Start seit 19 Jahren. Bei den Gästen spielte Michael Gregoritsch durch.

Starker Auftritt der Bayern

Bayern München hat sich mit seinem dritten Saisonsieg an die Tabellenspitze gesetzt. Der Titelverteidiger liegt nach einem 3:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen zwei Punkte vor der Konkurrenz, Borussia Dortmund würde am Sonntag bei einem Heimerfolg gegen Hertha aber gleichziehen.

In seinem 200. Erstligaspiel avancierte Thomas Müller zum Matchwinner, er erzielte seine Ligatreffer 75 und 76. Erst vollendete er einen Konterangriff (26.), dann traf er vom Elfmeterpunkt (60.). Einen weiteren Strafstoß zum Bayern-Sieg verwertete Arjen Robben eiskalt (71.). Österreichs Topstar David Alaba spielte diesmal in einer Bayern-Notabwehr neben Xabi Alonso in der für ihn ungewohnten Position eines Innenverteidigers durch.

Für die Leverkusener war es drei Tage nach dem Einzug in die Gruppenphase der Champions League der erste Punkteverlust in der laufenden Liga-Saison. Dieser war in dieser Höhe verdient. Den Gästen war es zumindest in der ersten Hälfte gelungen, die Bayern schon im Spielaufbau zu stören. Allerdings fehlte den Gästen keine 70 Stunden nach dem Rom-Spiel die Frische für eigene überlegte und zielstrebige Angriffe.

Özcan rotiert zurück ins Ingolstadt-Goal

Zum zweiten Sieg kam Ralph Hasenhüttls Ingolstadt. Gegen den FC Augsburg setzte sich der Aufsteiger auswärts mit 1:0 (0:0) durch. Mit sechs Punkten liegt die Mannschaft des österreichischen Trainers über dem Soll. Der Australier Matthew Leckie (63.) entschied das Spiel mit einem Distanzschuss ins rechte Kreuzeck.

Für das defensiv gut strukturierte Ingolstadt hatte Markus Suttner (31.) bei einem sehenwerten Freistoß an die Latte großes Pech. Die Bundesliga-Premiere dieses Duells war das prognostizierte Kampfspiel, in dem der favorisierte FCA zunächst die Initiative übernahm. Ingolstadt wirkte aber keineswegs so deutlich unterlegen wie bei der Lehrstunde gegen Borussia Dortmund (0:4) in der letzten Woche.

Im Tor der Ingolstädter stand wieder Ramazan Özcan, nachdem Örjan Nyland gegen den BVB gehalten hatte. Hasenhüttl hielt damit an seiner Rotation fest, und Özcan rechtfertigte das Vertrauen. Überdies sorgte in der Abwehr die Rückkehr von Kapitän Marvin Matip für Stabilität.

Suttner als Ersatz für Konstantin Engel seine Aufgabe gegen Augsburgs gefährlichsten Angreifer Raul Bobadilla engagiert, hatte aber doch zuweilen Schwierigkeiten, den Eifer des Paraguayers zu bremsen. Mit Lukas Hinterseer stand noch ein dritter Österreicher in der Anfangsformation Ingolstadts.

Mainz souverän, Darmstadt kämpferisch

Auch Mainz 05 hält nach einem 3:0 gegen Hannover 96 bei zwei Siegen. Aufsteiger Darmstadt und 1899 Hoffenheim trennten sich torlos.

Mainz 05 war mit Kapitän Julian Baumgartlinger gegen schwache Niedersachsen souverän. Mann des Spiels war Neuzugang Yoshinori Muto, der sich zweimal in die Schützenliste eintrug (15., 29.). Für den Endstand sorgte Yunus Malli (47.). Baumgartlinger war über 90 Minuten im Mittelfeld im Einsatz.

Darmstadt beendete auch das dritte Saisonspiel mit einem Remis. 16.950 Zuschauer im Stadion am Böllenfalltor erlebten ein intensives Spiel, in dem beide Teams um jeden Zentimeter Raumgewinn kämpften. Tor gab es am Ende keines. Bei Darmstadt spielte György Garics wie in der Vorwoche rechts in der Viererkette durch.

Harnik vergibt Riesenchance

Die dritte Niederlage setzte es für den neuformierten VfB Stuttgart mit einem 1:4 (1:2 gegen Eintracht Frankfurt. Wie bereits in den ersten beiden Spielen war der VfB zwar erneut überlegen, fing sich aber wieder Gegentreffer nach Kontern ein und verlor darüber hinaus Torhüter Przemyslaw Tyton durch eine Rote Karte (67.) nach einer Notbremse.

Daniel Didavi erzielte für die im Abschluss aber oft unglücklich agierenden Stuttgarter den zwischenzeitlichen Ausgleich (30.). Nur vier Minuten später drückte Martin Harnik aus zwei Metern eine Flanke von Filip Kostic unglaublicherweise über das Tor. Harnik spielte ohnehin sehr unglücklich und leitete durch einen Ballverlust im Mittelfeld das 1:2 durch Luc Castaignos ein. Nach der Pause wurde der Österreicher durch Timo Werner ersetzt.

Dann foulte Tyton im Strafraum Castaignos – Haris Seferovic verwandelte den fälligen Elfmeter gegen Odisseas Vlachodimos (69.). Erneut nach einem Konter setzte Castaignos (87.) den Schlusspunkt. (sid, red – 29.8. 2015)