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Demonstration in Bagdad

Foto: REUTERS/Thaier al-Sudani

Bagdad – Tausende Iraker haben am Freitag in Bagdad gegen die Korruption und Ineffizienz der Verwaltung demonstriert. Bei ihrem Protestzug durch die irakische Hauptstadt schwenkten sie die irakische Flagge und riefen Parolen gegen die Korruption. Erstmals nahmen nach einem Aufruf des einflussreichen schiitischen Geistlichen Moktada al-Sadr auch dessen Anhänger an dem Protestmarsch teil.

Nach wochenlangen Protesten hatte Ministerpräsident Haider al-Abadi vor zwei Wochen ein Reformpaket zum Kampf gegen die Korruption und zur Verschlankung der Verwaltung vorgelegt, das vom Parlament einstimmig angenommen wurde. Ein Drittel der Kabinettsposten wurde gestrichen.

Am Freitag ordnete Al-Abadi an, Straßen in Bagdad und anderen Städten wieder zugänglich zu machen, die auf Geheiß einflussreicher Politiker für die Öffentlichkeit geschlossen worden waren. Außerdem verfügte er, dass Vermietungen und Verkäufe staatlicher Gebäude überprüft werden sollten. Unrechtmäßig erworbene Immobilien sollen demnach an den Staat zurückgegeben werden. Dies dürfte auch politischen Entscheidungsträgern missfallen, die auf dubiosen Wegen an Immobilien gelangt waren. (APA, 18.8.2015)