Bild nicht mehr verfügbar.

Kämpfer der Al-Nusra-Front bei Aleppo

Foto: AP/Al-Nusra Front

Damaskus – Eine Allianz islamistischer Kämpfer, darunter auch Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida, sind Aktivisten zufolge am Freitag auf einen syrischen Militärflughafen im Nordwesten des Landes vorgerückt, der die letzte Bastion der syrischen Regierung in der Provinz Idlib ist.

Die mit Al-Kaida verbundene Al-Nusra-Front sowie andere islamistische Milizen hätten die Zufahrt zum Abu-Duhur-Flughafen erobert, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dabei hätten Al-Nusra-Kämpfer auf Motorrädern mehrere Selbstmordanschläge verübt. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten an Ort und Stelle, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.

Die islamistischen Kämpfer kontrollieren bereits die Gegend nördlich des Militärflughafens, wie die Beobachtungsstelle weiter mitteilte, die sich auf ein Netz von Informanten in Syrien stützt, deren Angaben aber nicht von unabhängiger Seite überprüft werden können. Dort bombardiere die syrische Armee intensiv, hieß es. Bei den Kämpfen seien bisher 16 syrische Soldaten der Regierungsarmee sowie 18 islamistische Kämpfer getötet worden. Syrische Militärkreise bestätigten die Offensive der Islamisten gegen den Flughafen.

Die Allianz islamistischer Kämpfer hatte Ende März die Stadt Idlib und danach eine andere wichtige Gemeinde sowie eine Militärbasis in der gleichnamigen Provinz erobert. Die Provinz liegt direkt neben der Küstenprovinz Latakia, der Hochburg des Clans des syrischen Machthabers Bashar al-Assad.

US-Gesandter in Moskau

In Moskau wurde unterdessen der neue US-Gesandte für Syrien, Michael Ratney, zu Gesprächen empfangen. Er sprach insbesondere mit dem russischen Vizeaußenminister Michail Bogdanow. Über Inhalte wurde zunächst nichts bekannt. In den vergangenen Wochen waren die diplomatischen Aktivitäten für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts auch von Moskau wieder verstärkt worden.

Waffenruhe in Zabadani offenbar zerbrochen

Am Samstag erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte überdies, eine Waffenruhe in der strategisch wichtigen syrischen Stadt Zabadani westlich von Damaskus sei einen Tag vor ihrem Ablauf gebrochen worden. Kräfte des Regimes hätten den von Rebellen kontrollierten Ort nahe der Grenze zum Libanon beschossen.

Beide Seiten hatten sich am Donnerstag auf eine zweitägigen Waffenruhe geeinigt, die noch einmal um einen Tag verlängert wurde. Regimekräfte und die mit ihre verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah versuchen seit Wochen, Zabadani einzunehmen. Die Stadt ist strategisch bedeutsam, weil sie nahe einer wichtigen Verbindung zwischen dem Libanon und der syrischen Hauptstadt Damaskus liegt. Zabadani ist die letzte Hochburg der Rebellen in der Region.

Ebenfalls gebrochen wurden eine Waffenruhe in den Schiiten-Dörfern Kafraya und al-Foua nahe der Grenze zur Türkei. Örtliche Feuerpausen sollen in dem vierjährigen Bürgerkrieg vor allem dafür sorgen, dass Lebensmittel geliefert und Verwundete behandelt werden können. Sie haben sich in der Vergangenheit häufig als brüchig erwiesen. (APA, 29.8.2015)