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Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Wien – Einen unterschriebenen Kaufvertrag mit Investoren rund um Patrick Bettscheider gibt es seit März, der Abschluss des Teilverkaufs ("Closing") der staatlichen Kommunalkredit Austria AG zieht sich aber weiter. Erst war von "Ende Juni" die Rede, dann von "August", schließlich von "Herbst". Am Freitag schrieb die Spezialbank nur, das Closing des Teilverkaufs werde "im zweiten Halbjahr 2015" erwartet.

Die Kommunalkredit Austria – der "gute Teil" der nach der Notverstaatlichung (2008) der alten Kommunalkredit aufgespalteten Gruppe – wird für den Verkauf nochmals geteilt. Die EU hat hier strenge Vorgaben gemacht. An Brüssel und den Aufsehern hängen nun auch die letzten Genehmigungen für den Abschluss des Deals.

Nachdem ein erster Verkaufsversuch 2013 gescheitert war, stand von der Spezialfinanzierungsbank nur mehr ein Teil der Bilanz zum Verkauf. Was nicht verkauft wird, wandert in die "Bad Bank" KA Finanz. Das sind rund 6,7 Mrd. Euro an Bilanzsumme, wie es nach heutigen aktualisierten Zahlen hieß.

Verkauft wird nun der Kommunalkredit-Austria-Bankbetrieb samt Töchtern mit einer Bilanzsumme von rund 4,5 Mrd. Euro. Sobald der Deal geschlossen ist, gehen die von der Fimbag treuhändisch gehaltenen Staats-Anteile von 99,78 Prozent an das Käuferkonsortium rund um den deutschen Investor Bettscheider über.

Die Kommunalkredit Austria AG hat am Freitag ihre Halbjahresbilanz (noch in alter, ungeteilter, Struktur) veröffentlicht. Bankchef Alois Steinbichler sprach in einer Mitteilung von einem "soliden Ergebnis vor dem Teilverkauf."

Überschuss von 11 Millionen

Der Vorstand meldete bei einer Bilanzsumme von 11,96 Mrd. Euro (IFRS) beziehungsweise von 10,94 Mrd. (nach UGB/BWG-Bilanzierung) für die ersten sechs Monate einen IFRS-Konzernüberschuss nach Steuern von 10,97 Mio. Euro. Im Juni des Vorjahres waren es 8,37 Mio. Euro gewesen.

Im Einzelabschluss gab es unterm Strich wieder eine Null. Betriebsergebnis und EGT nach UGB/BWG-Bilanzierung waren mit mehr als 3 Mio. Euro negativ.

Kreditausfälle habe es keine gegeben im ersten Halbjahr, berichtete die Bank weiter. Das Non Performing Loan (NPL)-Ratio liege bei nur 0,47 Prozent. Die regulatorischen Eigenmittel werden mit 378,4 Mio. Euro beziffert, das harte Kernkapital (Common Equity Tier 1) mit 271,1 Mio. Euro.

Die Auflagen der EU nach dem ersten geplatzten Verkaufsversuch – kein Neugeschäft – werden nach dem jetzt für das zweite Halbjahr erwarteten endgültigen Teilverkauf aufgehoben. Dann darf die geschrumpfte Bank unter neuen Eignern erstmals nach mehr als zwei Jahren auch wieder neue Kredite vergeben.

Die für den Abbau der Altlasten gegründete Bad Bank KA Finanz hat heute gesondert Halbjahresbericht gelegt. (APA, 28.8.2105)