London – Im Iran ist ein kurdischer Aktivist hingerichtet worden. Behrouz Alkhani (30) sei Donnerstag Früh exekutiert worden, obwohl er noch auf das Berufungsurteil des Obersten Gerichts gewartet habe, kritisierte Amnesty International. Die Behörden hätten sich zudem geweigert, seine Leiche seinen Familienangehörigen zu übergeben.

Alkhani war laut kurdischen Quellen im Jahr 2010 in der westiranischen Grenzstadt Salmas verhaftet worden. Vor einem Revolutionstribunal wurde er beschuldigt, einen Staatsanwalt ermordet zu haben. Zudem wurden ihm die Mitgliedschaft in der Partei für Freies Leben von Kurdistan (PJAK) und "Feindschaft gegen Gott" vorgeworfen.

Seine Familie bestätigte seine Aktivitäten für die PJAK, bestritt aber, dass er einen Mord begangen habe. Trotz seines Einspruchs gegen das Todesurteil beim Obersten Gericht wurde Alkhani in Urumiyeh hingerichtet.

Die Hinrichtung Alkhanis unter diesen Umständen sei ein gehässiger und grausamer Akt, die iranischen Behörden missachteten damit sowohl iranisches als auch internationales Recht, erklärte der für Nahost zuständige Vizedirektor von Amnesty, Said Boumedouha. Zudem sei das Verfahren gegen Alkhani weitgehend unfair verlaufen.

Die Hinrichtung Alkhanis seien ein weiterer Beweis für Entschlossenheit der Behörden, die unbarmherzige Welle von Hinrichtungen fortzusetzen, denen allein dieses Jahr bereits 700 Menschen zum Opfer gefallen seien. (APA, 27.8.2015)