Wenn es im Sport eine Namens-Mogelpackung gibt, ist es definitiv die Uefa Champions League. Denn dort sind mitnichten die Meister der europäischen Fußballligen vertreten – sondern die teilweise am höchsten verschuldeten Vereine.

Beispiele gefällig? Der spanische Meister FC Barcelona hatte im Sommer 2014 beachtliche 287 Millionen Euro Schulden, der ewige Rivale Real Madrid überhaupt gleich über 600 Millionen. Investiert wurde in die größten Stars der Sportart: Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Co.

Kein Wunder, dass die Clubs dringend fixe Einnahmen brauchen. Einst gab es drei Pokalbewerbe: Cup der Landesmeister, Cup der Cupsieger und Uefa-Cup. In die ersten beiden schickte jede Nation ihren jeweiligen Vertreter.

Der Vorteil: Man konnte zumindest eine Runde lang mit dem besten Club des eigenen Landes mitzittern, und da es nur ein Hin- und ein Rückspiel gab, auf Riesentöter hoffen.

Die Einführung der Champions League hat diesen Reiz zerstört. Spanien entsendet in dieser Saison fünf Clubs in die Champions League, drei davon waren fix qualifiziert, England und Deutschland kommen auf je vier.

Sicher, theoretisch hat man die Chance, Fußballgott Messi öfter zaubern zu sehen. Aber die Vielzahl an Partien führt zu einer Übersättigung. Und wenn die Sache zur Drei-Länder-Meisterschaft wird, ist das eine Gelddruckmaschine, aber kein europäischer Bewerb mehr. (Michael Möseneder, 27.8.2015)