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Wie bei Thyssen-Krupp, während der Metallerstreiks 2011, bleibt auch bei Onkel Jürgen irgendwann das Garagentor einfach zu.

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Das Tollste für einen kleinen Buben an einem Auto? Die Hupe natürlich. Besser noch, als wenn der Motor anspringt (außer Ferrari), eh klar, das kennt er. Für einen kleinen Buben, sagen wir einmal zwei Jahre alt, ergibt sich bei einem Auto folgende Begeisterungsreihenfolge: erstens Hupe, zweitens Farbe (rot), drittens ohne Dach. Weil: Mit ohne Dach ist ganz super, das ist das pure Abenteuer. Ab zehn, zwölf Jahren kommen dann so profane Sachen wie Höchstgeschwindigkeit und PS dazu, also praktisch die Grundlagen des Autoquartetts.

Die Steigerungsstufe eines Autos wäre Lastwagen (mit Ladefläche zum Kippen), noch aufregender als der Lastwagen ist dann nur noch der Bagger mit Schaufel, ob in echt oder in Spielzeug (und viel Sand in der Nähe).

Mechanik schlägt Elektronik

Besser als ein neues Auto ist ein altes Auto, auch ein kleiner Bub spürt, dass es hier authentischer und direkter zugeht, dass die Mechanik lässiger ist als die Elektronik. Da hört man noch besser und spürt besser und riecht besser, das ist wahr und angreifbar und nachvollziehbar.

Die Hupen von alten Autos erzählen Geschichten, die krächzen oder jeiern oder brüllen oder kreischen, sie leben jedenfalls und kommen aus einer Tröte und nicht vom Sounddesigner.

Henri lernte unlängst den Zauberspruch, mit dem das Garagentor vom Onkel Jürgen ganz allein aufgeht. Eine gute Beschäftigung für den halben Nachmittag, dann gaben Onkel Jürgen und die Fernbedienung auf. Stunden später stand Henri vor dem Garagentor und brüllte es mit rotem Kopf verzweifelt an: "Abarakadabera auf!" (Michael Völker, 01.09.2015)