Alpbach – Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) sieht in seiner Idee für ein "Haus der Zukunft" kein Gegenprojekt zum von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) geplanten "Haus der Geschichte". Sein Vorschlag sei "fälschlicherweise als eine Art Gegeninitiative interpretiert" worden: "Das ist das überhaupt nicht", so Mahrer am Donnerstag bei der Auftakt-Pressekonferenz zu den Alpbacher Technologiegesprächen. Mahrer hatte Anfang des Monats statt der Ansiedelung des geplanten Museums in der Hofburg einen Neubau ins Spiel gebracht.

In Alpbach bezeichnete er die Pläne für ein "Haus der Geschichte" nun als "eine gute Initiative, die wir auch vorantreiben werden". "Wir brauchen die Beschäftigung mit Geschichte und unseren Quellen, um zu wissen, woher wir kommen, um entscheiden zu können, wohin wir gehen." Benötigt würde aber auch "ein öffentlicher Verortungsraum, wo wir mit modernen Mitteln in einer modernen Agora partizipativ unter Einbindung aller Kräfte darüber debattieren, wie Zukunft sein soll".

Es gebe zu wenig Diskurs über "die Vision für Österreich, wie soll Österreich in 15, 20 Jahren aussehen angesichts der dramatischen Veränderungen". Die Bundesregierung, die Landesregierungen, das öffentliche System könnten sich "berechtigterweise vorwerfen lassen", zu wenig öffentlichen Diskurs über die Zukunft zu gestalten.

Ende der kommenden Woche soll die von Zeithistoriker Oliver Rathkolb geleitete internationale Expertengruppe ihr Konzept für ein "Haus der Geschichte" vorlegen und damit die Realisierungsphase einleiten. (APA, red, 27.8.2015)