Juneau – Mindestens 30 Wale sind seit Mai im westlichen Golf von Alaska verendet. Jetzt hat die US-Meeresforschungsbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) eine Untersuchung eingeleitet und die gehäuften Todesfälle als ungewöhnlich eingestuft.

"Fischerei-Experten der NOAA und ihre Partner sind sehr beunruhigt wegen der großen Zahl an Walen, die in den vergangenen Monaten gestrandet sind", wurde NOAA-Expertin Teri Rowles in einer Mitteilung zitiert. Nach Angaben der Behörde sein dies dreimal so viele Vorfälle wie im Durchschnitt. Betroffen sind demnach mehrere Arten: So strandeten elf Finnwale, 14 Buckelwale, ein Grauwal und vier weitere Tiere, die noch keiner Spezies zugeordnet werden konnten.

Schwierige Suche nach Ursachen

Die Ursachen für Walstrandungen sind oft schwer zu rekonstruieren. Im März verirrten sich Medienberichten zufolge etwa mehr als 20 Grindwale an der Küste im Westen Australiens, zwölf der Tiere starben. Der genaue Grund blieb aber unklar. Wenige Monate zuvor strandeten ebenfalls in Australien sieben Pottwale. Es wurden verschiedene Ursachen diskutiert, darunter Störung der natürlichen Echoortung der Tiere durch Unterwasserlärm oder Flucht vor Feinden und Herdentrieb.

Auch im aktuellen Fall tappen die Forscher im Dunkeln. "Wir kennen die Gründe dafür noch nicht, aber unsere Untersuchung wird uns wichtige Informationen über die Gesundheit der Wale und ihres Ökosystems geben", sagte Rowles. Bis Ergebnisse der Untersuchung vorliegen, könnte es Rowles zufolge allerdings noch Monate oder sogar Jahre dauern. (APA, red, 27.8.2015)