Zürich – Der Gewinn der NZZ-Mediengruppe ist im ersten Halbjahr 2015 mit 4,3 Mio. Franken (3,97 Mio. Euro) nicht einmal mehr halb so hoch ausgefallen wie noch vor einem Jahr. Gründe dafür sind der anhaltende Rückgang im Print-Werbemarkt sowie Investitionen in neue Publizistik-Projekte – etwa den Österreich-Ableger "nzz.at".

Das operative Ergebnis (EBIT) ist um über 30 Prozent auf 8,5 Mio. Franken zurückgegangen, wie aus einer Mitteilung der NZZ-Mediengruppe vom Mittwoch hervorgeht. Der Umsatz sank um 2,7 Prozent auf 227,5 Mio. Franken, vor allem als Folge tieferer Druckerträge.

"Akzidenzdruck"

Neben dem anhaltend schwierigen Umfeld im "Akzidenzdruck" hat auch der Verkauf der Appenzeller Druckerei zum Umsatzrückgang beigetragen. Dazu kommt die Schließung des Druckzentrums Schlieren, die bereits dazu geführt hat, dass weniger Drittaufträge abgewickelt wurden.

Im Lesermarkt blieb der Umsatz mit 77,5 Mio. Franken stabil. Da sich die Zahl der Digitalabonnemente gemäß Mitteilung erfreulich entwickelte, konnte der Rückgang bei den Printabonnementen nahezu kompensiert werden.

Werbemarkt

Der Ertrag aus dem Werbemarkt ging um 1 Prozent auf 97,8 Mio. Franken zurück. Im Print-Werbemarkt hat insbesondere die Aufhebung des Euro-Mindestkurses zu einem Auftragsrückgang geführt. Dank der zunehmenden Bedeutung des Konferenzgeschäfts stiegen die übrigen Erträge um 2 Prozent auf 27,6 Mio. Franken.

Der Gesamtaufwand nahm gegenüber der Vorjahresperiode um 1 Prozent auf 219,0 Mio. Franken ab. Zur Abnahme führten vor allem die tieferen Druckkosten, die in diesem Fall positiven Auswirkungen des Euro-Kurses und der geringere Abschreibungsbedarf als Folge der Schließung des Druckzentrums Schlieren.

Neue Produkte

Da die NZZ-Mediengruppe damit rechnet, dass sich der Print-Werbemarkt weiterhin rückläufig entwickelt, will sie sich auf ihre publizistischen Stärken konzentrieren, wie es weiter heißt. Dazu gehört die Lancierung neuer Produkte wie jüngst "NZZ Geschichte", der App NZZ Selekt, der Jugendzeitung "NZZ Toolbox" sowie NZZ.at, des digitalen Bezahlangebots in Österreich.

Wie berichtet hinkt NZZ.at den Erwartungen bis jetzt hinterher. Gut ein halbes Jahr nach dem Start der Seite liegt die Zahl der Abonnenten und Abonnentinnen unter den Zielen des Businessplans. Der bisherige Geschäftsführer Markus Heingärtner tritt – wie berichtet – zurück, berichtet "Horizont". Steven Neubauer aus der NZZ-Geschäftsführung in Zürich übernimmt die Geschäftsführung von NZZ.at. (APA, red, 26.8.2015)