Wien – Ein großer Teil der insolventen Firmen war noch sehr jung. Je älter die Unternehmen, desto stabiler, belegen aktuelle Zahlen des Kreditschutzverbandes von 1870. 2014 gab es bei 37.054 Firmengründungen 5.423 Pleiten – davon ging gut ein Drittel (34,3 Prozent) auf das Konto von Firmen, die erst maximal drei Jahre existierten. Knapp hundert Firmen gingen im Gründungsjahr wieder unter.

Bei den Insolvenzen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. In Wien standen 8.256 Gründungen 1,667 Pleiten gegenüber (gut 20 Prozent), wobei fast 40 Prozent der Insolvenzen auf Jungunternehmer entfielen. In Vorarlberg gab es die wenigsten Neugründungen (1.330) und auch die wenigsten Pleiten (161), der Anteil der Jungunternehmer an den gesamten Insolvenzen war mit 36,8 Prozent aber ähnlich hoch wie in Wien. In der Steiermark hingegen gab es bei 5.548 Neugründungen 800 Pleiten, aber nur 28,2 Prozent davon entfielen auf Jungunternehmer. "Am sichersten ist es für Gründer in Kärnten und der Steiermark" vermerkt der KSV.

Kein Gründerboom

Insgesamt brachte 2014 einen Anstieg bei den Neugründungen von 0,3 Prozent, von einem Gründerboom könne man da noch nicht sprechen, hält der KSV fest. Die Zahl der Gründer sei zwar etwas gestiegen, reiche aber nicht aus, um die Pleiten zu kompensieren, schreibt Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner in einer Aussendung. Seit 2011 gebe es einen leichten Trend zu mehr Firmengründungen.

Von den 37.054 neuen Firmen waren 80 Prozent (29.733) Einzelunternehmer und 20 Prozent (7,321) im Firmenbuch eingetragene, also protokollierte Unternehmen. (APA, 26.8.2015)