Wien – Einen breiteren Zugang zu Firmenpensionen haben sich Österreichs Pensionskassen zum Ziel gesetzt. Konkret soll der Anteil der Arbeitnehmer mit Anspruch auf eine Firmenpension von rund einem Viertel auf mittelfristig 75 Prozent erhöht werden. Dazu bringt sich die Branche mit Forderungen für eine Pensionsreform in Stellung, deren Eckpunkte Ende Februar stehen sollen.

Der Fachverband der Pensionskassen wünscht etwa eine Verankerung der zweiten Säule in allen Kollektivverträgen. "Das hat keinerlei Auswirkungen auf den Staatshaushalt", unterstreicht Obmann Andreas Zakostelsky. Weiters sind ihm die Angleichung der Förderung der Arbeitnehmerbeiträge an jene der Zukunftsvorsorge sowie die Einführung einer aufgeschobenen Besteuerung der Beiträge ein Anliegen. Laut einer IHS-Studie dürften Anspruchsberechtigte bei aufgeschobener Besteuerung mit "einer um mehrere hundert Euro höheren Jahrespension von der Pensionskasse" rechnen.

Mit 16.800 Umsteigern im Vorjahr wurde das Lebensphasenmodell von den Kunden gut angenommen, das sukzessive von dynamischer zu konservativer Veranlagung übergeht. Das Garantiemodell, in das nur 28 Personen gewechselt haben, erwies sich hingegen als Ladenhüter.

Im ersten Halbjahr hat die Branche 4,34 Prozent Performance erzielt, bis Jahresende sollen es fünf bis sechs Prozent werden. In den 25 Jahren ihres Bestehens konnten die Pensionskassen bisher im Mittel 5,72 Prozent pro Jahr erwirtschaften. Das verwaltete Vermögen beziffert Zakostelsky mit 20,5 Mrd. Euro. Knapp ein Zehntel der insgesamt 860.000 Kunden bezieht eine Pension von monatlich 491 Euro im Schnitt. (aha, 25.8.2015)