Kano – Eine junges Mädchen hat sich vor dem Busbahnhof der Stadt Damaturu im Nordosten von Nigeria in die Luft gesprengt und mindestens 15 Menschen mit in den Tod gerissen. Die Selbstmordattentäterin sei etwa elf Jahre alt gewesen, sagte ein Einwohner von Damaturu, Haruna Ibrahim. Einem Krankenhausmitarbeiter zufolge wurden bei dem Anschlag zudem mindestens 30 Menschen verletzt.

Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat im Teilstaat Yobe. Das Attentat trug allerdings die Handschrift der islamistischen Terrormiliz Boko Haram. Die sunnitischen Fundamentalisten terrorisieren den Nordosten Nigerias und haben bereits in der Vergangenheit junge Mädchen als Selbstmordattentäterinnen eingesetzt.

Boko Haram will Gottesstaat

Boko Haram will in der Region einen sogenannten Gottesstaat mit strengster Auslegung des islamischen Rechts errichten. Seit 2009 sind bei Angriffen und Anschlägen der Gruppe Schätzungen zufolge 17.000 Menschen ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr weitete Boko Haram die Angriffe auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad aus. Diese Länder schlossen sich daraufhin dem Kampf gegen Boko Haram an.

Die junge Frau habe den Busbahnhof am frühen Morgen betreten wollen, sagte der Zeuge Sani Dankamasho der Nachrichtenagentur AFP. Ihr sei aber der Zutritt verwehrt worden, weil sie sich geweigert habe, sich von den Sicherheitskräften am Eingang durchsuchen zu lassen. Die Frau habe das Gelände daraufhin verlassen. Als ein Taxi vom Gelände gefahren sei, habe sie neben dem Auto ihren Sprengsatz gezündet. Neben der Attentäterin selbst seien sechs Menschen in dem Taxi getötet worden. (APA, 25.8.2015)