Freetown – In Sierra Leone ist am Montag der letzte an Ebola erkrankte Mensch aus dem Krankenhaus entlassen worden. Wenn binnen sechs Wochen kein neuer Fall der hochansteckenden und häufig tödlichen Krankheit auftritt, kann sich Sierra Leone für Ebola-frei erklären. Die 35-jährige Adama Sankoh hatte gut auf die medizinische Behandlung angesprochen und am Sonntag ihren zweiten negativen Ebola-Test erhalten.

Nun konnte sie das Krankenhaus in Makeni, rund 140 Kilometer östlich der Hauptstadt Freetown, verlassen. Die Pflegekräfte und Überlebende der Krankheit feierten die Entlassung Sankohs. Auch Präsident Ernest Bai Koroma war bei der Zeremonie anwesend. Sankoh hatte sich vermutlich bei ihrem Sohn angesteckt. Er war das letzte bekannte Glied in der Ansteckungskette in Sankohs Heimatdorf Massessebeh im Norden des Landes. Alle rund 500 Bewohner des Dorfes wurden für drei Wochen unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Der erste Ebola-Fall in Sierra Leone war im Mai 2014 bekannt geworden. In dem westafrikanischen Land wurde die höchste Zahl an Ebola-Erkrankungen verzeichnet. Auch in Liberia und Guinea wurden tausende Ebola-Fälle gemeldet. Insgesamt infizierten sich mehr als 28.000 Menschen mit der Krankheit, etwa ein Drittel von ihnen starb. (APA, 24.8.2015)