Seoul/Pjöngjang – Nach zähem Ringen um einen Ausweg aus der schweren Krise auf der koreanischen Halbinsel haben Süd- und Nordkorea eine Einigung erzielt. Südkorea hat nun auch nach eigenen Angaben seine gegen Nordkorea gerichtete Lautsprecher-Propaganda eingestellt. Die Beschallungsaktion an der Grenze sei wie vereinbart beendet worden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul am Dienstag mit.

"Quasi-Kriegszustand" aufgehoben

Nordkorea wolle den von ihm ausgerufenen "Quasi-Kriegszustand" aufheben. Nordkorea werde zudem sein Bedauern über die jüngsten Vorfälle ausdrücken, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.

Hochrangige Vertreter beider Länder hatten seit Samstag im Grenzort Panmunjom Gespräche über eine Entspannung geführt. Nordkorea hatte den Süden ultimativ aufgefordert, seine Propagandasendungen über Lautsprecher an der Grenze zu beenden. Das kommunistische Regime in Pjöngjang drohte dabei mit Militärschlägen.

Stunden vor der Einigung schienen im Ringen um einen Ausweg aus der Krise die Fronten noch verhärtet. Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye hatte bei einem Treffen mit ihren Beratern am Montag bekräftigt, dass sich Nordkorea erst für die jüngsten Grenzzwischenfälle entschuldigen müsse, bevor Seoul seine Lautsprecherpropaganda gegen den Norden wieder einstelle. (APA, red, 24.8.2015)