Verloren in der polnischen Einöde: "They Chased Me Through Arizona".


Foto: Frenetic Films

Freistadt – Seit 1988 geht in Freistadt – sowie in einigen Orten in der Umgebung – jeden August das Heimatfilmfestival über die Bühne. Heuer sind neben heimischen Filmen auch Produktionen aus Skandinavien, Lateinamerika, Osteuropa und Israel zu sehen, Syrien wird mit einem Spezialprogramm bedacht. Schwerpunkte rücken den schwierigen Generationenwechsel in bäuerlichen Betrieben sowie das Thema Migration in den Mittelpunkt.

Das Festival eröffnet mit They Chased Me Through Arizona, in dem der Schweizer Regisseur Matthias Huser Elemente des Roadmovies mit solchen des Westerngenres zu einer Komödie über das postkommunistische Polen verbindet: Weil die analoge Technik ebenso der Vergangenheit angehört wie seine Ehe, muss der introvertierte Held Telefonzellen am Land abmontieren. Als Fahrer steht ihm ein verurteilter Schwerverbrecher auf Bewährung zur Seite. Anspielungen auf Rainer Werner Fassbinders Faustrecht der Freiheit und eine Verneigung vor Aki Kaurismäki zeichnen diese Geschichte über das prekäre Verhältnis von Arbeitsleben, Freiheitswillen und die Suche nach Liebe aus.

Nikolaus Leytners Der Tote am Teich wurde in Windhaag bei Freistadt gedreht – dort hat der Krimi am Freitag auch Premiere. In der Geschichte um einen mit einem Eisstock erschlagenen Urlauber gibt Josef Hader wieder einmal einen reichlich schrägen Exkieberer, weiters spielen Maria Hofstätter, Miriam Fussenegger, Erni Mangold und Martina Spitzer.

Bereits am Eröffnungstag läuft Walter Größbauers Dokumentarfilm Sommer in Wien, ein Stadtporträt anhand einer Instrumentenwerkstatt im 15. Bezirk. Die Musik dazu stammt von Der Machatschek, der Mittwoch und Freitag auch im musikalischen Rahmenprogramm auftreten wird. Weiters konzertieren bei freiem Eintritt das Florian Horwath Ensemble, Ex-Willi-Warma Peter Donke (mit Christine Zigon), Riccardo Tesi & Bandaitaliana und We Stood Like Kings. (Gerhard Dorfi, 24.8.2015)