Die Gamsstadt Kitzbühel, die ansonsten mit sportlichen Großereignissen die Massen anzieht, will nun auch cineastisch interessiertes Publikum und Größen der Filmbranche in – und auch auf – die heimischen Berge locken. So soll Wolfgang Murnbergers neues Œuvre "Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit" (mit Tobias Moretti und Brigitte Hobmeier) am Kitzbüheler Horn auf 1.600 Metern im höchstgelegenen Kino Europas über die Leinwand flimmern. Die Besucher reisen mit der Gondelbahn an.

Bis Sonntag zeigt das Filmfestival Kitzbühel mehr als 50 Filme, im Wettbewerb etwa den Psychothriller "Sibylle" des Schweizer Filmemachers Michael Krummenacher oder das Spielfilmdebüt "Mein blindes Herz" des Wieners Peter Brunner. Ebenfalls zu sehen sind "Maggie" (Regie: Henry Hobson), in dem Arnold Schwarzenegger um seine mit einem mysteriösen Zombievirus infizierte Tochter kämpft, und der erschütternde Dokumentarfilm "Unversöhnt". Lukas Augustin beleuchtet darin den schwierigen Versöhnungsprozess zwischen Opfern und Tätern 20 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda.

Mit der Vergabe des österreichischen Nachwuchsförderpreises will sich das Festival auch als Plattform für junge Filmschaffende präsentieren. Die diesjährige Retrospektive würdigt Felix Mitterer sowohl als Drehbuchautor ("Piefke Saga") als auch als Filmschauspieler ("Requiem für Dominic"). Und der Parkplatz der Hahnenkammbahn wartet mit einem Retrokinoerlebnis auf: Das Autokino zeigt "Boogie Nights" (Regie: Paul Thomas Anderson) und Martin Scorseses Mafiaklassiker "Good Fellas". (dns, 24.8.2015)