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Zerstörung am Ort der Explosion am Freitag.

Foto: REUTERS/Stringer

Peking – Knapp zwei Wochen nach den gewaltigen Explosionen in einem Gefahrgutlager der chinesischen Hafenstadt Tianjin ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 129 angestiegen. 44 weitere Menschen würden noch vermisst, 39 der über 600 Verletzten seien nach wie vor in Lebensgefahr, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag unter Berufung auf örtliche Behördenvertreter.

Eine Serie gewaltiger Explosionen hatte am 12. August das Gefahrgutlager erschüttert, das Lager und seine Umgebung wurden komplett zerstört. Immer wieder brachen in den folgenden Tagen neue Brände in dem inzwischen weiträumig abgeriegelten Gebiet aus. In dem Lager waren Tausende Tonnen gefährlicher Chemikalien zwischengelagert, darunter allein 700 Tonnen des hochgiftigen Natriumcyanids. Allen Beschwichtigungen der Behörden zum Trotz befürchten viele Einwohner der 15-Millionen-Stadt eine Umweltkatastrophe.

Die Regierung kündigte eine gründliche Untersuchung der Hintergründe an, mehrere Verantwortliche des Lager-Betreibers Rui Hai International Logistics wurden inzwischen wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsbestimmungen festgenommen. Zu den Besitzern soll auch der Sohn eines ehemaligen örtlichen Polizeichefs gehören, der Medienberichten zufolge mit Hilfe seiner Kontakte dafür sorgte, dass der Betrieb des Lagers genehmigt wurde und es alle Kontrollen überstand. (APA, 24.8.2015)