Spitzenkandidat Rudi Anschober schwörte seine Mitstreiter auf den Wahlkampf ein – vor allem gegen die oberösterreichische FPÖ.

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Eferding – Gemüse, Obst, frischer Dinkel und Vollkornbrot – die oberösterreichischen Grünen wählten für den Auftakt ihres Intensivwahlkampfes parteikonformes Ambiente. Samstagnachmittag lud die Öko-Partei in den Biohof Achleitner in Eferding – mit der vielversprechenden Adresse "Am Regenbogen 1" – um die eigene Gefolgschaft auf eine durchaus harte und fordernde Zeit einzustimmen. 35 Tage bleiben den Grünen um ausreichend Überzeugungsarbeit zu leisten, damit der erneute Einzug in die oberösterreichische Landesregierung gelingt.

Die grüne Bundesspitze eilte an diesem Wochenende mit der Grünen Parteichefin Eva Glawischnig und Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner geschlossen in den Bioladen, um entsprechende Unterstützung für den Wahlkampf zu signalisieren. "Grün ist der einzige Garant gegen Stillstand und gegen Rechtsruck. In Oberösterreich wird sich entscheiden, in welche Richtung unser Land gehen wird", führte Glawischnig in ihr Rede aus.

Falsche Dampfer und Grüne Schiffe

Spitzenkandidat Rudi Anschober plädierte in seiner Ansprache dann klar für die Fortführung einer schwarz-grünen Koalition. Und auch der eigentliche Wahlkampfgegner war im Bioladen schnell ausgemacht. "Die FPÖ plant einen Frontalangriff in Oberösterreich – auf unsere Politik, auf den Zusammenhalt in Oberösterreich. Wir werden uns aber diesen Auseinandersetzung stellen – und sie für uns entscheiden", zeigte sich Anschober kämpferisch.

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Im Grünen Visier war am Samstag vor allem aber auch die ÖVP. Oberösterreichs Landeshauptmann sei derzeit "am falschen Dampfer", warnte Anschober. Die ÖVP halte sich momentan noch jede Koalitionsvariante offen. Anschober: "Aber eine Partei des Hetzens ist nicht koalitionstauglich. Die schwarze-blaue Koalitionstüre muss geschlossen werden. Wir bitten Pühringer, wieder aufs grüne Schiff zurückzukommen."

Doch bei alldem grünen Optimismus nahe der Biokiste warnte Anschober am Samstag auch vor zuviel Selbstsicherheit: "Wir haben das Risiko, trotz Zugewinnen den Regierungseinzug nicht zu schaffen. Wir müssen daher kämpfen, so wie wir noch nie gekämpft haben."

Doch selbst wenn die Grünen ihr Wahlziel von 100.000 Stimmen verpassen sollten, ist bereits 35 Tage vor dem Urnengang eines klar: Oberösterreich wird am 27. September ein kleines Stück grüner werden: Anschober pflanzt nämlich an jedem Wahltag in seinem Garten einen Baum – heuer zur Sicherheit gleich vier Ulmen. (Markus Rohrhofer, 22.08. 2015)