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Jubel in Innsbruck gab es nur auf Seiten der Gäste aus Portugal.

Foto: EPA/JOHANN GRODER

Innsbruck – Der SCR Altach hat das Play-off-Hinspiel zur Europa League am Donnerstag knapp verloren. Gegen den portugiesischen Vertreter Belenenses Lissabon setzte es in Innsbruck eine 0:1 (0:1)-Niederlage. Die Vorarlberger machten es den Gästen in der ersten Hälfte leicht, ein Abwehrfehler führte zum entscheidenden Tor. Vor dem Rückspiel in einer Woche sind die Portugiesen klarer Favorit.

Denen reichte ein früher Fehler der Altacher, den Tiago Caeiro geschickt ausnützte (13. Minute). Danach reagierten die Portugiesen mehr, als sie agierten. Gegen ungeordnete Hausherren hätte Belenenses mit mehr Druck nach vorne schon für eine Vorentscheidung sorgen können. In der zweiten Hälfte war Altach die spielbestimmende Mannschaft, im Finish vergab das Team von Trainer Damir Canadi noch einige Chancen.

Altach begann mit Patrick Salomon anstelle von Daniel Luxbacher im Mittelfeld. Ansonsten überraschte Canadi diesmal nicht und schickte die erwartete Formation auf den Rasen. Belenenses-Coach Ricardo Sa Pinto verlor kurz vor dem Anpfiff mit dem erfahrenen Carlos Martins seinen vielleicht wichtigsten Mann, jedenfalls das Bindeglied zwischen Mittelfeld und Angriff. Der 33-Jährige zog sich beim Aufwärmen eine Verletzung zu, für ihn brachte er Tiago Silva.

Portugiesische Kontrolle

Die Anfangsphase war bei Regen von vorsichtigem Abtasten bestimmt. Doch bald übernahmen die im Vergleich mit Altach relativ ballsicheren Portugiesen die Kontrolle. Zwei Schüsse von Miguel Rosa erzeugten noch keine Gefahr, nach einem Abwehrfehler der Vorarlberger schlug Belenenses dafür in der 13. Minute eiskalt zu: Tiago Silva spielte einen langen Ball in den Sechzehner, wo der schlecht positionierte Andreas Lienhart auf Abseits spekulierte. Der dadurch völlig freistehende Tiago Caeiro überhob Andreas Lukse mit dem ersten Kontakt.

Auch danach lief das Geschehen vor den Augen von Teamchef Marcel Koller komplett an den Altachern vorbei. Die nervös wirkende Canadi-Elf hatte überhaupt keinen Zugriff auf den Gegner, viele eklatante Fehlpässe hemmten den Spielaufbau. Ein Kopfball von Hannes Aigner nach Zech-Flanke war die einzig nennenswerte Aktion (40.). Die Rheindörfler hatten quasi Glück, dass Belenenses in der Offensive nach dem Treffer einen Gang zurückschaltete.

Vorarlberger Comeback

In der zweiten Hälfte zeigten sich die Vorarlberger gefestigter. Altach diktierte jetzt das Geschehen, hielt den Ball länger in den eigenen Reihen. Vor dem Tor blieb man aber vorerst zu zaghaft. Belenenses wurde einzig durch einen abgefälschten Schuss von Tiago Silva gefährlich (69.). Die Partie bot insgesamt wenig Höhepunkte.

Erst im Finish kamen die Altacher zu echten Torchancen: Zunächst fiel ein Kopfball von Ngwat-Mahop zu schwach aus (79.), dann verfehlte ein Hammer von Boris Prokopic das Tor nur knapp (81.). Hugo Ventura rettete zudem gegen Lienhart (84.) und den eingewechselten Dominik Hofbauer (86.). Es blieb aber beim 0:1. Im Rückspiel nächsten Donnerstag (22.30 Uhr) wird es für Altach damit eher sehr schwer. (APA, 20.8.2015)

Europa-League-Playoff, Hinspiel, Donnerstag

SCR Altach – Belenenses Lissabon 0:1 (0:1)
Innsbruck, Tivoli-Stadion neu, 4.572 Zuschauer, SR Jug (SLO)

Tor: 0:1 (13.) Tiago Caeiro

Altach: Lukse – Lienhart, Ortiz, Zwischenbrugger, Zech – Ngwat-Mahop, Prokopic, Netzer, Salomon (65. Hofbauer) – Seeger (80. Barrera), Aigner (72. Harrer)

Belenenses: Ventura – Joao Amorim, Tonel, Goncalo Brandao, Andre Geraldes – Andre Sousa (64. Ricardo Dias) – Sturgeon, Ruben Pinto, Tiago Silva (77. Fabio Nunes), Rosa – Tiago Caeiro (66. Camara)

Gelbe Karten: Zwischenbrugger, Seeger bzw. Tiago Caeiro, Sousa, Joao Amorim, Fabio Nunes