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Seit Mai haben die Bären an den Finanzmärkten die Bullen klar in den Hintergrund gedrängt.

Foto: AP / Michael Probst

Es gibt Phasen, in denen nicht einmal die oft beschworene breite Streuung der Veranlagungen Investoren vor Verlusten schützen kann. Etwa heuer, da in den drei Monaten bis Ende Juli bei weltweiter Betrachtung sämtliche Fondskategorien Verluste hinnehmen mussten, wie aus einer Erhebung des US-Finanzdienstleisters Lipper hervorgeht. Am stärksten erwischte es Rohstoffinvestoren, denen die Preisrückgänge aufgrund der sich abzeichnenden Konjunkturdelle in China Verluste von 11,2 Prozent einbrockten.

Auch für die zuvor erfolgsverwöhnten Aktienanleger waren die Monate Mai bis inklusive Juli eine schwere Zeit. Somit hat die alte Börsenweisheit "Sell in May" einmal mehr ihre Gültigkeit unter Beweis gestellt: Wer zu Beginn des Wonnemonats seine Aktienfonds zu Geld gemacht hat, konnte sich Verluste von durchschnittlich 3,5 Prozent ersparen – Tendenz steigend. Denn auch im laufenden Monat konnten die Aktienmärkte bisher nicht überzeugen.

Am besten gehalten haben sich Geldmarktfonds mit einem Minus von 1,9 Prozent. Dies war auch die Fondskategorie, die im Juli mit fast 78 Milliarden US-Dollar (71 Mrd. Euro) die größten Nettomittelzuflüsse verzeichnete. Lipper-Experte Otto Christian Kober führt diese Entwicklung darauf zurück, dass sich aufgrund des unsicheren Ausblicks die Investoren Geld auf die Seite gelegt hätten.

Langfristig überzeugen Aktien

Anders stellt sich die Lage bei langfristiger Betrachtung dar – sofern man nicht in Rohstofffonds investiert war. Diese haben nämlich in den vergangenen fünf Jahren Verluste von insgesamt 22 Prozent eingefahren. Am besten abgeschnitten haben in diesem Zeitraum reine Aktienfonds, die im Mittel einen Wertzuwachs von 46 Prozent verbuchen konnten.

Ebenfalls eine langfristig solide Entwicklung haben auf Anleihen spezialisierte Fonds verzeichnet, die Investoren eine langfristige Performance von knapp über zehn Prozent gebracht haben. Doch auch hier hat das Pendel in den vergangenen drei Monaten mit minus 2,5 Prozent in die andere Richtung ausgeschlagen. (Alexander Hahn, 21.8.2015)