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Wie der Wert des eigenen Heims sich entwickelt hat, spielt eine große Rolle.

Foto: AP/Weigel

Berlin – Studien, die die Entwicklung der Vermögen privater Haushalte in Deutschland beschreiben, stützen sich in der Regel auf nominale Werte, lassen also Preissteigerungen und somit die tatsächliche Kaufkraft des Vermögens außen vor. Das DIW Berlin hat nun in einer aktuellen Auswertung die Inflation mitberücksichtigt. Das entsprechende Ergebnis sieht eher unerfreulich aus. Demnach ist das durchschnittliche reale Nettovermögen der Privathaushalte in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2013 real um knapp 15 Prozent geschrumpft.

Im Durchschnitt verloren Privathaushalte damit gut 20.000 Euro in zehn Jahren. Zwei Gründe sind laut den DIW-Forschern dafür verantwortlich: Die "schwache Wertentwicklung selbstgenutzter Immobilien" und das "Anlageverhalten der Deutschen". So sei der Wert von Immobilien in den vergangenen Jahren nur in bestimmten Großstadtregionen wie München, Berlin oder Köln gestiegen, während im Rest der Republik viele Eigenheime real an Wert verloren hätten. Viele Sparer investierten ihr Vermögen zudem bevorzugt in risikoarme, dafür aber renditeschwache Anlagen wie Sparbücher, Girokonten oder Bausparverträge. Diese würden "oftmals nicht einmal die Inflation ausgleichen", erklärte Markus Grabka, einer der Studienautoren.

Besonders stark gestiegen sind die Vermögen demnach bei Menschen, die Schenkungen oder Erbschaften erhielten. Dauerhaft zur Miete lebende Personen hatten dagegen sehr geringe Vermögenszuwächse und zudem im Schnitt mit weniger als 3.000 Euro die geringsten Nettovermögen.

Für ihre Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung griffen die Autoren auf Daten des Statistischen Bundesamtes und auf Daten des DIW-eigenen Sozio-oekonomischen Panels zurück. (red, 20.8.2015)