Istanbul – Bei einem Bombenanschlag in der südosttürkischen Provinz Siirt sind Sicherheitskreisen zufolge acht Soldaten getötet worden. Ihr Fahrzeug soll von kurdischen Extremisten angegriffen worden sein, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch berichtet.

Für den Angriff wurde die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK verantwortlich gemacht. Im überwiegend von Kurden bewohnten Südosten der Türkei ist es seit dem Zusammenbruch einer zwei Jahre geltenden Feuerpause zu einem deutlichen Anstieg der Gewalt gekommen.

Ein Toter in Istanbul

In Istanbul ist indes ein junger Mann Medienberichten zufolge bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei getötet worden, es soll sich ebenfalls um einen Kurden handeln. Rund 20 Menschen hätten im Bezirk Esenler eine nicht genehmigte Demonstration abhalten wollen und das Feuer auf die Polizei eröffnet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch.

Demnach gehörten sie zur Revolutionären Patriotischen Jugendbewegung (YDG-H), dem Jugendverband der PKK. Sie sollen maskiert gewesen sein und Brandsätze sowie Material zum Bau von Sprengsätzen bei sich gehabt haben.

Vier Festnahmen

Anadolu gab den Namen des 17-jährigen Opfers lediglich mit F. E. an. Vier Menschen seien festgenommen worden, während die übrigen in die Seitenstraßen entkommen sei. Eine Bombe sei vor Ort entschärft worden.

Das Verhältnis zwischen der kurdischen Bevölkerung und den türkischen Sicherheitskräften ist stark angespannt, seitdem die Regierung und die PKK-Guerilla ihre seit zwei Jahren geltende Waffenruhe aufkündigten. Der Konflikt konzentriert sich vor allem auf den Südosten des Landes, doch gibt es auch in Istanbul regelmäßig Zwischenfälle. (APA, 19.8.2015)