Abuja – Bei einem neuen Angriff der islamistischen Terrormiliz Boko Haram in Nigeria sind laut Augenzeugenberichten vom Dienstag bis zu 150 Menschen getötet worden. Die Mehrzahl soll demnach nach einem Angriff auf das Dorf Kukuwa-Gari im Norden Nigerias ertrunken sein, als sie versuchten vor dem Angriff zu fliehen. Zuvor hatten Mitglieder der Miliz das Dorf mit Motorrädern gestürmt, unmittelbar das Feuer eröffnet und viele der Dorfbewohner erschossen.

Der Angriff soll sich bereits am vergangenen Donnerstag ereignet haben, wegen der Abgelegenheit des Gebietes – rund 50 Kilometer von der Provinzhauptstadt Yobe – wurde er aber erst am Dienstag bekannt. Ein Sprecher der Regierung bestätigte die Meldung, sprach allerdings von nur rund 50 Toten.

Nigeria und die Nachbarstaaten Niger, Tschad, Kamerun und Benin hatten zum Jahresanfang eine gemeinsame Großoffensive auf Boko Haram begonnen. Nach ersten Erfolgen schien diese aber in den vergangenen Wochen wieder ins Stocken geraten zu sein. Auch der Chef der Boko Haram, der von Nigeria mehrfach für tot erklärte Abubakar Shekau, meldete sich jüngst wieder in einer Videobotschaft zu Wort. Er drohte mit einer Ausweitung des Kampfes. (red, 18.8.2015)