Budapest – Die ungarische Regierung will die Grenze zu Serbien mit tausenden Polizisten verstärken. Dies sei wegen des "zunehmend aggressiven und energischen Verhaltens" der Asylsuchenden notwendig, sagte der Stabschef von Premier Viktor Orban, Janos Lazar, am Dienstag. Ungarn hatte kürzlich angesichts der zunehmenden Zahl neuer Flüchtlinge mit dem Bau eines 175 km langen Grenzzauns begonnen.

"Mehrere tausend Polizisten werden an die Grenze zu Serbien geschickt. Deren Aufgabe es sein wird, den Grenzabschnitt zu verteidigen", sagte Lazar am Rande einer Kabinettssitzung. Zudem forderte der Stabschef das Parlament auf, in einer kurzfristig angesetzten Sondersitzung die Bestrafung bei illegaler Grenzüberschreitung und bei Beschädigung des Grenzzauns auf bis zu vier Jahre zu erhöhen. Strengere Strafen werde die Regierung auch im Zusammenhang mit Menschenhandel fordern, kündigte Lazar an.

Das österreichische Nachbarland Ungarn ist ein Transitland für Flüchtlinge, die zumeist aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Afrika kommen. Jene, die von der Polizei aufgegriffen werden, stellen einen Asylantrag, um nicht abgeschoben zu werden. In diesem Jahr taten dies gut 100.000 Menschen. Sobald sie können, ziehen sie meist weiter in die wohlhabenderen Regionen der EU – oft via Österreich. 99 Prozent der nach Ungarn illegal einreisenden Migranten kommen über die serbisch-ungarische Grenze. (APA, 18.8.2015)