Wehmut in der Disco und Duelle in staubigen Westernstädten: Chick Quest verbindet beides in ihrer Musik. Im Chelsea stellt die live zu viert antretende Band am Donnerstag ihr Debüt vor. Bang! Bang!

Foto: Chick Quest

Wien – Dass sich die Musik der New Yorker New-Wave- und Post-Punk-Ära als dauerhafte Inspiration für nachfolgende Generationen von Musikerinnen und Musikern erwiesen hat, gilt spätestens seit den Nullerjahren als abgesichert. Damals kam es zum Revival, das der Welt prächtige Musik von Bands wie LCD Soundsystem, The Rapture und anderen mehr bescherte, die sich vor ebenjener Ära verbeugten. Mit den dafür typischen, oft auf fetten Rhythmen basierenden Vorlagen bestreitet auch die Band Chick Quest ihr Debütalbum Vs. Galore. Am Donnerstag stellt sie es live im Wiener Chelsea vor.

Die Band besteht aus dem in Wien lebenden US-Amerikaner Ryan White sowie Iris Rauh, Magdalena Kraev und Marcus Racz.

Nun wäre es billig, würde Chick Quest auf einen Zug aufspringen wollen, der vor gut zehn Jahren abgefahren ist. Tun sie nicht. Zwar spielen sie zackigen und gut groovenden Dancerock. Der bedient sich jedoch auch bei Charakteristika, die von den Soundtracks diverser Spaghettiwestern bekannt sind.

Da bläst also schon einmal jemand Wehmut durchs Horn, während der Gitarrist dem Hall Platz einräumt. Lässig auch, wenn White Deutsch singt. Wie im Lied Schatzi, in dem er mit für ihn fremder Zunge über die Liebe knödelt wie einst König Elvis, als dieser fragte, ob er denn ins Städtele hinaus müsse. Dazu schiebt das Keyboard mit lieblichen Tröpferlmelodien an.

In anderen Stücken wie dem lebensnah betitelten I'm Tired of Pretty Girls brüllt sich White die Stimme aus dem T-Hemd, dass man schon um seine Gesundheit fürchtet. Günstigerweise heißt ein anderes Lied Somebody Call A Doctor. Tolle Band. (Karl Fluch, 18.8.2015)