Die Telekom Austria hat für die zur Privatisierung anstehende Telekom Srbija nicht mitgeboten, berichtet die "Presse". Die Telekom wollte sich auf Anfrage dazu einmal mehr nicht äußern. Die Telekom hatte sich 2011 um den serbischen Staatsbetrieb bemüht, den Verkäufern war der gebotene Preis aber zu wenig.

Das "WirtschaftsBlatt" berichtet indes in der aktuellen Ausgabe, dass der Telekom Austria erhebliche Steuernachzahlungen aus den diversen Affären rund um Parteienfinanzierungen drohen. Demnach ermitteln die Finanzbehörden im Auftrag der Staatsanwaltschaft, es soll auch bereits Einvernahmen gegeben haben.

Illegalen Parteispenden als "normales" Geschäft getarnt

Der Hintergrund: Die mittlerweile unter der Kontrolle der mexikanischen America Movil befindlichen Telekom hat die illegalen Parteispenden als "normales" Geschäft getarnt und daher auch normal versteuert. Das bedeutet, dass für die Scheinrechnungen der Vorsteuerabzug geltend gemacht wurde.

Die Telekom betonte auf Anfrage, dass man sich bei etwaigen Nachzahlungen an den Verursachern schadlos halten werde. Das dürfte aber schwierig werden, weil mehrere involvierte Personen inzwischen bereits mit ihren Firmen in die Pleite geschlittert sind oder sich bereits bei den Gerichtsverhandlungen als mittellos bezeichnet hatten. (APA, 18.8. 2015)