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Janet Napolitano möchten einen Campus, an dem sich alle respektiert und unterstützt fühlen.

Foto: AP/Damian Dovarganes

Los Angeles – Ab dem kommenden Herbstsemester haben Studierende der University of California eine größere Auswahl als die beiden Genderidentitäten "Mann" oder "Frau". In den Aufnahmeformularen kann nun zwischen "male", "female", "trans male", "trans female", "gender queer / gender non-conforming" und "different identity" gewählt werden.

Nötige Unterstützung eruieren

Kate Moser, Sprecherin der Universität, begründet diesen Schritt mit einer umfassenderen Information über die Studierenden. So könnten die Bedürfnisse und somit auch die nötigen Unterstützungen für die Studierenden besser eingeschätzt werden, berichtete die "Los Angeles Times".

Davidian Bishop vom UC Irvine’s LGBT Recource Center betont den Unterschied zwischen sexueller Orientierung und Genderidentität, Ersteres werde mit den erweiterten Kategorien nicht abgefragt: "Sexuelle Orientierungen sind unsere Neigungen, Genderidentität ist die Art und Weise, wie wir das eigene Gender wahrnehmen." Johan Mosquera, ein ehemaliger Mitarbeiter des Recource Centers, hofft darauf, dass durch diese Erweiterung der Auswahl der Genderidentitäten jenen Studierenden geholfen wird, deren Selbstwahrnehmung mit ihrem biologischen Geschlecht nicht übereinstimmt.

In der falschen Toilette?

Belästigungen, Hassverbrechen oder einfach nur Feststellungen darüber, dass sie sich in der falschen Toilette befinden, seien für sie an der Tagesordnung, so Mosquera, "niemand sollte so etwas erleben müssen".

Die umfassendere Selbstidentifikation hat laut Moser in erster Linie einen demografischen Zweck. Auf die Chancen, an der Universität angenommen zu werden, hätte dies allerdings keinen Einfluss. Janet Napolitano, Präsidentin der University of California, möchte mit dieser Erweiterung aber auch sicherstellen, dass alle Studierenden an der UC respektiert werden und sich unterstützt fühlen. "Die Universität arbeitet hart daran, einen Campus zu schaffen, der gendergerecht ist", betont Napolitano. (red, 17.8.2015)