Teheran – Der Iran wird durch ein Atomabkommen mit den USA nach den Worten seines obersten geistlichen Führers, Ayatollah Ali Khamenei, nicht unter den Einfluss der Regierung in Washington geraten. "Wir haben diese Möglichkeit unterbunden, und wir werden sie auch in Zukunft unterbinden", wurde Khamenei am Montag auf seiner Homepage zitiert.

"Wir werden den USA keinen politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Einfluss im Iran zugestehen." Ob das Abkommen in den USA und im Iran überhaupt angenommen werde, sei noch unklar, fügte Khamenei hinzu.

Konservative auf beiden Seiten bremsen

Der Iran hatte sich im Juli mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland auf eine Kontrolle seines umstrittenen Atomprogramms geeinigt. Im Gegenzug sollen Sanktionen schrittweise wegfallen. Konservative Parlamentsmitglieder im Iran sowie der Kommandeur der einflussreichen Revolutionsgarden sprachen sich jedoch gegen die Vereinbarung aus.

Khamenei selbst hat sich öffentlich noch nicht eindeutig positioniert. Unklar ist, wie genau das Abkommen im Iran ratifiziert wird. Letztendlich dürfte jedoch Khameneis Urteil entscheidend sein. In den USA wirbt Präsident Barack Obama derzeit um Zustimmung zu dem Abkommen. Er trifft insbesondere bei den Republikanern auf Widerstand, hat aber gegen eine mögliche Ablehnung sein Veto angekündigt. (Reuters, 17.8.2015)