Bild nicht mehr verfügbar.

In Douma sollen mindestens 80 Menschen getötet worden sein.

Foto: Reuters/Khabieh

Damaskus – Bei syrischen Luftangriffen auf eine Rebellenhochburg nordöstlich der Hauptstadt Damaskus sind laut Aktivisten mindestens 80 Menschen getötet worden. Mehr als 200 Menschen seien bei den Angriffen auf einen Marktplatz in der Stadt Douma am Sonntag verletzt worden, teilten die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und eine Hilfsorganisation mit.

Aus syrischen Armeekreisen hieß es, die Luftwaffe habe in Douma und dem benachbarten Harasta die Hauptquartiere einer Rebellengruppe angegriffen. Dort hatten Aufständische am Samstag Regierungsstellungen attackiert.

EU verurteilt Angriffe auf Spitäler

Im syrischen Bürgerkrieg werden nach EU-Angaben gezielt medizinische Einrichtungen angegriffen. "Allein seit Anfang August wurden in der Provinz Idlib nicht weniger als neun Krankenhäuser bewusst ins Visier genommen", ließen die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und EU-Kommissar Christos Stylianides am Montagabend mitteilen.

Zudem seien unter anderem in Douma und Zabadani Zivilisten getroffen worden. Insgesamt seien bei den Angriffen der vergangenen zwei Wochen mehr als 100 Bürger, darunter auch Frauen und Kinder, getötet worden.

"Dies sind nur die jüngsten tragischen Beispiele für die massiven und systematischen Menschenrechtsverletzungen, die in Syrien vom Regime und seinen Verbündeten sowie vom Islamischen Staat (IS) und anderen bewaffneten Gruppen begangen werden", kommentierten Mogherini und Stylianides. Die Verantwortlichen für den Tod von Tausenden Zivilisten müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

USA verurteilen Bombardement

Die US-Regierung hat die jüngsten Angriffe der syrischen Armee auf einen Markt in der Stadt Douma als "abscheulich" verurteilt. Bei den Luftschlägen am Sonntag waren etwa 100 Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. Douma liegt nahe Damaskus und wird von Rebellen kontrolliert.

"Diese Tragödie ist eine weitere Erinnerung an die unmenschlichen Aktionen, die das Assad-Regime täglich gegen das syrische Volk unternimmt", erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price, am Montag. Die syrische Führung sei für den Tod Tausender unschuldiger Zivilisten und die Zerstörung ganzer Städte und Dörfer, historischer Stätten, Schulen, Moscheen, Märkte und Krankenhäuser verantwortlich.

"Diese abscheulichen Handlungen unterstreichen, dass das Assad-Regime seine Legitimität verloren hat und die internationale Gemeinschaft mehr tun muss, um einen echten politischen Übergang zu ermöglichen", hieß es in der schriftlichen Erklärung weiter.

(APA, Reuters, 16.8.2015)