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Windows 10 sorgt weiter für Aufregung.

Foto: SHANNON STAPLETON / REUTERS

So hat sich Microsoft die ersten Wochen nach der Vorstellung von Windows 10 wohl kaum vorgestellt. Dem anfänglichen Interesse an den neuen Funktionen folgte rasch die Kritik an Privacy-Defiziten der aktuellsten Betriebssystemversion. Windows 10 sei eine "private Abhöranlage" hatten es etwa Konsumentenschützer zugespitzt formuliert. Dass Microsoft offenbar auch selbst nach der Deaktivierung sensibler Funktionen, weiter eifrig Daten überträgt, trieb die Diskussion dann endgültig auf die Spitze.

Eingriff

Noch ist all dies nicht abgeflaut, da taucht schon die nächste Welle an Kritik auf. Und diese nährt sich aus der aktualisierten Fassung des Microsoft-Servicevertrags, der seit 1. August für zahlreiche Microsoft-Produkte gültig ist, und den Myce aufgespürt hat.

Antipiraterie

So darf Microsoft automatische Updates installieren, die Konfigurationsänderungen vornehmen, um einzelne Services für seine Nutzer zu blockieren. Dazu gehört der Zugriff auf "gefälschte" (=kopierte) Spiele ebenso wie der Einsatz von unautorisiertem Hardwarezubehör. Durch letzteres könnte etwa die Nutzung von nicht lizenzierten Xbox-Controllern verhindert werden, während sich der erste Punkt ganz offensichtlich auf Softwarepiraterie bezieht. Entdeckt Microsoft also ein kopiertes Spiel, darf es dieses theoretisch blockieren.

Disclaimer

Ob das Unternehmen solche massiven Eingriff in die Rechner seiner Nutzer auch tatsächlich vornehmen will, lässt sich aus den Bedingungen natürlich nicht herauslesen. Zudem gibt es auch unterschiedliche Interpretationen der rechtlichen Situation und vor allem der Frage, inwiefern Windows 10 vom Servicevertrag berührt wird.

Details

Zwar findet sich das Betriebssystems selbst nicht explizit in der Liste der davon abgedeckten Produkte, allerdings viele darauf basierende Services wie der Browser Edge oder auch Cortana und Bing. Viele US-Medien interpretieren dies so, dass sich der Absatz sehr wohl auch auf Windows 10 umlegen ließe. Dem widersprechen wiederum einzelne Microsoft-Mitarbeiter, ein offizielles Statement des Konzerns gbt es bislang nicht. (red, 17.8.2015)