Jakarta – In Indonesien ist ein Flugzeug mit 54 Menschen an Bord verunglückt. Rettungskräfte haben bereits am Sonntag das Wrack einer Maschine entdeckt. Der Fundort liege etwa zwölf Kilometer vom Ort Oksibil in der abgelegenen Provinz Papua entfernt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Antara am Montag den örtlichen Polizeichef.

Die verschollene Turboprop-Maschine vom Typ ATR42 der Regionalfluggesellschaft Trigana Air war in Jayapura gestartet und sollte Richtung Süden nach Oksibil fliegen. Sie verschwand am Sonntagnachmittag aber vom Radar – zehn Minuten vor der planmäßigen Landung. Der Grund blieb zunächst unklar.

Bewohner Papuas hatten dem Such- und Rettungsdienst bereits von Wrackteilen berichtet. Der Großteil der riesigen Provinz besteht aus dichtem Dschungel.

Sieben Unfälle mit Maschinen dieses Typs

Die ATR42 wird mit einer Reichweite von rund 1.500 Kilometern im Regionalverkehr eingesetzt. Sie ist etwa 23 Meter lang und hat maximal 50 Sitze. Das Flugzeug wird von ATR gebaut, einem Gemeinschaftsunternehmen der Airbus-Gruppe und des italienischen Herstellers Alenia Aermacchi. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Regionalflugzeuge.

Nach Angaben der Webseite airsafe.com, die von einem ehemaligen Sicherheitsexperten des US-Herstellers Boeing gegründet wurde, gab es seit 1987 sieben Unfälle mit Maschinen dieses Typs. Zuletzt setzte eine Maschine 2010 in Venezuela vor der Landebahn auf. 17 von 51 Menschen an Bord seien ums Leben gekommen.

Schwarze Liste

Die Fluglinie Trigana steht in der Europäischen Union auf der Schwarzen Liste und darf europäische Flughäfen nicht anfliegen. Seit Gründung des Unternehmens 1991 kam es laut Daten des Aviation Safety Network zu 14 größeren Zwischenfällen.

Im Dezember war ein Flugzeug der malaysischen Air Asia auf dem Weg vom indonesischen Surabaya nach Singapur abgestürzt. Alle 162 Insassen kamen um. Nach dem Unglück erließ die indonesische Regierung neue Vorschriften, um die Sicherheit im Flugverkehr zu verbessern. (APA, Reuters, 16.8.2015)