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Nahe der US-Botschaft in Havanna weht von einem Balkon die kubanische Flagge.

Foto: REUTERS/Alexandre Meneghini

Havanna/Washington – Die USA haben am Freitag nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder die eigene Flagge an der Botschaft in dem sozialistischen Karibikstaat Kuba gehisst. US-Außenminister John Kerry war kurz zuvor als erster US-Außenminister seit 1945 extra nach Havanna gereist.

Das US-Sternenbanner wurde bei einer feierlichen Zeremonie im Außenhof der US-Botschaft in der kubanischen Hauptstadt gehisst. Hunderte geladene Gäste und Schaulustige verfolgten das Geschehen vor Havannas Uferpromenade Malecon. Beide Länder hatten erst am 20. Juli ihre Beziehungen normalisiert. Diese waren 1961 auf einem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen West und Ost abgebrochen worden.

Begleitet wird Kerry von den drei US-Marineinfanteristen, die vor mehr als 50 Jahren nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen die US-Flagge vor der Botschaft in Havanna einholten. Bei dem Festakt zogen Jim Tracy, Mike East und Larry Morris im Außenhof der Botschaft das Sternenbanner erneut auf.

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Havanna, 7. Jänner 1961: Mitarbeiter der US-Botschaft rollen das Sternenbanner ein.
Foto: AP

Langzeitpräsident Fidel Castro, der 2006 die Amtsgeschäfte an seinen Bruder Raul übergeben hatte, äußerte sich in einer an seinem 89. Geburtstag erschienen Kolumne kritisch zur Außenpolitik der USA. Er warf der Supermacht vor, Kuba Millionen Dollar zu schulden, ohne die Annäherung zwischen den beiden Staaten mit auch nur einem Wort zu erwähnen.

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Anlässlich Fidel Castros 89. Geburtstags machte der Ex-Präsident mit Evo Morales und Nicolás Maduro, den Staatschefs Boliviens und Venezuelas, einen Ausflug. Auf der Rückbank: Maduros Gattin Cilia Flores (links) und Castros Ehefrau Dalia Soto del Valle.
Foto: REUTERS/Agencia Boliviana de Informacion

Die früheren Erzrivalen hatten ihre Beziehungen am 20. Juli nach jahrzehntelanger Eiszeit wieder aufgenommen. Kuba eröffnete bereits an diesem Tag seine Botschaft in Washington wieder.

Papstbesuch im September

Papst Franziskus wird vom 19. bis 22. September Kuba besuchen. Aus diesem Abnlass hat das kubanische Außenministerium eine Webseite eingerichtet. Ziel des Angebots auf es, von offizieller Seite eine umfassende Berichterstattung über das Ereignis anzubieten, so das Ministerium in einer Mitteilung.

Um "in Echtzeit" ein "größtmögliches Publikum zu erreichen", betreibt die kubanische Regierung zudem Kanäle bei den Online-Diensten Twitter, Facebook, Google plus, Youtube und Flickr. Sie alle sind in die offizielle Website zum Papstbesuch integriert.

Zu lesen sind dort etwa Zitate von Fidel Castro. "Wir werden niemals aufhören, für das Recht aller auf einen religiösen Glauben oder auf Glaubensverzicht zu kämpfen", sagte der "Maximo Lider" vor 20 Jahren. (red, APA, 14.8.2015)