Geht Ciscos Plan auf, könnte der Film Thor (im Bild: Thor) künftig mit Thor kodiert werden.

Die letzten Wochen haben all das bestätigt, wovor viele Beobachter lange gewarnt haben: Unter dem Namen HEVC Advance hat sich ein neuer Patentverwalter formiert, der Lizenzgebühren für die Nutzung des neuen H.265-Videocodecs verlangt. Zuvor war dieses – wie auch sein Vorgänger H.264 – weitgehend kostenlos nutzbar.

Thor

Während derzeit noch unklar ist, wie sich die Situation schlussendlich entwickeln wird – immerhin unterstützen mittlerweile viele aktuelle Geräte direkt in der Hardware H.265 – wollen sich nicht alle mit dieser Situation abfinden: So hat Cisco nun eine freies Video-Codec namens Thor vorgestellt, das H.265 Konkurrenz machen soll.

IETF

Eine erste Version davon hat man bereits veröffentlicht, diese wurde auch schon bei der Internet Engineering Taks Force (IETF) und deren Netvc-Arbeitsgruppe eingereicht. Cisco hofft darauf unter dem der Normierungsorganisation einen neuen Standard für Web-Video schaffen zu können.

Alternativen

Ob dies gelingt, gilt es freilich abzuwarten. Freie Codecs gibt es schon bisher einige, allen voran Googles VP9. Jonathan Rosenberg von Cisco betont denn auch, dass der entscheidende Unterschied sei, dass Thor von Anfang an gemeinsam mit anderen entwickelt werden soll – und zwar auch mit Blick auf die Patentsituation.

Anfänge

Derzeit steht Thor entsprechend noch ganz am Anfang. Bis aus all dem ein fertiges Codec resultiert, könnten noch Jahre vergehen, betont Rosenberg. Neben Cisco hat unter anderem auch Mozilla mit Daala ein Codec bei der IETF vorgeschlagen. (apo, 13.8.2015)