Laut einer aktuellen Studie wurden Hunde in Nordamerika von Katzen gnadenlos auskonkurrenziert.

Foto: Michele Silvestro

Göteborg – Die vielbeschworene Rivalität zwischen Hunden und Katzen reicht lange zurück. Im Lauf der Erdneuzeit lieferten die beiden Gruppen – jeweils Vertreter der zwei grundlegenden Entwicklungslinien, in die sich die Raubtiere gliedern – einander einen Konkurrenzkampf um Nahrung und Lebensraum. Vom Schauplatz eines dieser Kämpfe berichtet ein internationales Forscherteam in den "Proceedings of the National Academy of Sciences". Und es war ein Kampf, in dem die Hunde ordentlich Haare lassen mussten.

Auf und Ab des Hundelebens

Die Hundeartigen (Canidae) entwickelten sich vor etwa 40 Millionen Jahren in Nordamerika. Der Fossilienbefund zeigt, dass sie sich erfolgreich in immer mehr Arten aufgegliederten, bis die Vielfalt vor 22 Millionen Jahren einen Höhepunkt erreichte: Während es heute in Nordamerika nur neun Hundearten gibt, lebten damals über 30 verschiedene Arten auf dem Kontinent.

Und dann kamen die Katzen. Diese Raubtiergruppe war in Asien entstanden und verbreitete sich von dort aus in mehreren Wellen um die Welt. Als immer mehr Katzenarten auch Nordamerika erreichten, hatte es für die dortigen Caniden einschneidende Auswirkungen, wie Forscher der Universitäten Göteborg, São Paulo und Lausanne berichten. Die Auswertung von über 2.000 Fossilien zeigte, dass vom Zeitpunkt der Katzenankunft an insgesamt etwa 40 Hundespezies ausstarben – also solche aus der ursprünglichen Bevölkerung ebenso wie Arten, die sich später entwickelten, aber nicht dauerhaft durchsetzen konnten.

Umgekehrt wirkte sich der Konkurrenzkampf nicht aus – die Hunde konnten die Vielfalt der Katzen nicht schmälern. Offenbar waren die Katzen die überlegenen Jäger, so die Forscher. (red, 22. 8. 2015)