Würden Sie das Schweizerhaus eine "Oase des Friedens" nennen? Radmanove Mlinice tut das. Gut, das Schweizerhaus liegt nicht in einem idyllische Flusstal hinter Omiš, an der dalmatinischen Küste zwischen Rijeka und Makarska. Aber der gewaltige Gastgarten der alten Mühle mit angeschlossener Pension kann schon ganz ordentlich brummen. Und die Kellner kann so schnell auch nichts erschüttern.

Nicht einmal ein weiterhin in Bosnisch, Kroatisch und Serbisch universell dilettierender Fidler, der statt "račun!" etwas nuschelt, das eher nach Racun klingt. Also, ein Klassiker der kroatischen Tourismuswirtschaft, einen Waschbären statt einer Rechnung.

Immerhin: Wenn mir jemand Pršut anbietet, wünsche ich ihm nicht mehr herzlich: Gesundheit! Wobei der Wunsch bei größeren Schinkenmengen natürlich durchaus gerechtfertigt sein kann.

Pršut!

Muss sein: Pršut und Bauchspeck und ein, pardon, mir meist eher langweilig erscheinender Käse. Jedenfalls grundsolid und eine ebensolche Unterlage.

Foto: Harald Fidler

Ein Mann sieht Brot

Wirklich sensationell, und allein schon eine Reise nach Omiš und Umgebung wert: Das Brot, das ...

Foto: Harald Fidler

Feuer frei

... aus dieser offenen Backstube mit offener Feuerstelle kam. Unter einer solchen peka kann man übrigens auch hervorragend größere Tiere im Topf weichschmurgeln, zum Beispiel Lämmer – "ispod peke" heißt die äußerst empfehlenswerte Methode für Fleisch.

Und das Brot kommt aus dem Backofen gleich nebenan, warm, luftig-flaumig und doch knusprig berindet. Herrlich.

Foto: Harald Fidler

Trennungsgebot

Aus der beliebten Reihe: Dinge, die man nicht durcheinanderbringen sollte.

Foto: Harald Fidler

Gegrillt im Bild

Das sollte man vielleicht auch nicht durcheinanderbringen, aber wenn's die Karte vorsieht – meinetwegen.

Frösche, vielleicht aus der dafür bekannten Cetina gleich unter dem Gastgarten, gibt's hier entweder gebacken – nicht gerade meine Lieblings-Zubereitung, wie Sie wissen. Oder gegrillt wie im Bild, aber dafür mit ordentlich Schinken belegt.

Foto: Harald Fidler

Dem Frosch zu schweinisch

Der Kellner war dann doch etwas irritiert, als er einen Berg säuberlich von ihrem Fleisch befreiten Flossentierenskeletten abräumte, mit ihnen aber einen Haufen Schinken.

Ich wollte meine Frösche einfach nicht mit salzigem Schwein erschlagen – und gar nicht wegen der Gesundheit.

Foto: Harald Fidler

Na gut, Purbach!

Dann lieber ordentlich Knofel und (absichtlich) verbrannte Zwiebeln zu den Froschschenkeln in Max Stiegls Gut Purbach, ein paar Tage nach unserem Dalmatien-Ausflug.

Wobei: Wer Purbach so direkt mit Radmanove Mlnice vergleicht, braucht sich über "Oasen des Friedens" nun wirklich nicht mokieren. (Harald Fidler, 18.8.2015)

Radmanove Mlinice

Je zwei Vor- und Hauptspeisen, Wasser, Brot, Kaffee: 43 Euro.

Foto: Harald Fidler