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Heiraten am Strand steht hoch im Kurs: Paare haben schon bis zum Jahr 2017 ihre Hochzeiten gebucht.

Lignano – Der bei österreichischen Touristen beliebte Adria-Badeort Lignano Sabbiadoro ist zuletzt zum Magnet für Paare geworden, die ihre Hochzeit feiern wollen. Immer mehr Wedding Planner organisieren Hochzeitpartys am Meer.

Seit einigen Monaten können sich Paare auf der Terrasse eines Gebäudes des Standesamts mit atemberaubenden Meeresblick das Ja-Wort geben. Danach findet die Hochzeitsparty am Strand statt. Das Angebot hat bereits im Ausland Interesse geweckt. Paare haben schon bis zum Jahr 2017 ihre Hochzeiten gebucht, berichtete die Tageszeitung "Il Giornale" am Montag.

"Hochzeitssteuer" eingeführt

Lignanos Bürgermeister Luca Fanotto reibt sich in die Hände. "Das ist ein vielversprechendes, neues Kapitel für Lignano. Ich denke an die vielen österreichischen und deutschen Touristen, die ein Drittel unserer Kundschaft ausmachen. Wir haben bereits viele Nachfragen von Paaren, die bei uns heiraten wollen", sagte der Bürgermeister. 300 Euro kostet es, die Terrasse für Hochzeiten zu mieten.

Um ihre leeren Kassen aufzufüllen, führen immer mehr Gemeinden in Bella Italia die "Hochzeitssteuer" ein. Paare, die eine Traumhochzeit wünschen, müssen tief in die Tasche greifen. Die Gemeinde Venedig stellt für standesamtliche Trauungen den prunkvollen Palazzo Cavalli mit Blick auf die Rialto-Brücke zur Verfügung. Hochzeiten im Palazzo Cavalli sind für die Gemeindekassen zu einem lukrativen Geschäft geworden.

Heiraten auf Julias Balkon

In Verona kann man seit kurzem unter dem Balkon heiraten, wo Romeo der Legende nach seine Julia umwarb. Die Trauung ist Teil einer Kampagne, mit der die Stadt, in der William Shakespeares weltberühmte Liebestragödie spielt, ihr Image als romantische Stadt aufpolieren will. Die "Casa di Giulietta" ist eine der Hauptattraktionen Veronas, die jedes Jahr rund 1,2 Millionen Besucher anzieht.

Auch die Stadt Rom will mit Hochzeiten Gewinne machen. Um im prunkvollen roten Saal des Kapitols, dem Rathaus mit Ausblick auf die Ruinen des Forum Romanum, zu heiraten, müssen Nicht-Römer je nach Jahreszeit zwischen 1.200 und 1.400 Euro zahlen. Seit kurzen werden auch Hochzeiten auf der Turiner Mole Antonelliana, dem spektakulären 170 Meter hohen Turm-Bau im Herzen der Stadt zelebriert, der als Synagoge geplant war und heute das Wahrzeichens Turins ist. 2.000 Euro kostet eine Heirat auf dem atemberaubenden Turm. (APA, 10.8.2015)