Wien – Der Einsatz von Software zum Blockieren von Internetwerbung steigt rasant. Das macht der Werbeindustrie zu schaffen. Heuer gehen weltweit 21,8 Mrd. Dollar (19,9 Mrd. Euro) an Werbeeinnahmen verloren, haben der Softwarekonzern Adobe und PageFair, ein Anbieter von Anti-Werbeblockern, ausgerechnet. 2016 sollen die Verluste auf 41,4 Mrd. Dollar ansteigen.
Das Leben schwer machen könnte Werbetreibenden die neue Apple-Handy-Software iOS 9, die im Herbst kommen soll: Das Betriebssystem hat nämlich Werbeblockfunktionen integriert, erklärten Adobe und PageFair am Montag in einer Aussendung.
Im zweiten Quartal 2015 ist die Zahl der Ad-Blocking-Nutzer um 41 Prozent auf 198 Millionen monatlich aktive User (MAU) angestiegen. In Österreich verwendet der Rechnung zufolge mehr als jeder fünfte Internetnutzer (20,9 Prozent) eine Software, die Werbeeinschaltungen ausblendet. In Europa liegt Österreich damit an zehnter Stelle, was den Einsatz von Ad-Blockern betrifft. Am beliebtesten sind die Anti-Werbeprogramme in Griechenland (37,5 Prozent), Polen (34,9 Prozent) und Malta (27,7 Prozent). Adobe und PageFair haben nach eigenen Angaben über drei Jahre mehr als eine Milliarde monatlich geblockte Werbeanzeigen auf mehr als 3.000 Kundenwebsites untersucht. (apa/red, 10.8.2015)