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Feuerwehr und Polizei im Einsatz nach dem Anschlag auf den Flughafen in Kabul.

Foto: AP Photo/Massoud Hossaini

Kabul – Afghanistans Präsident Ashraf Ghani hat erstmals direkt das Nachbarland Pakistan für die jüngste Anschlagserie mitverantwortlich gemacht. "Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass die Trainingslager für Selbstmordattentäter sowie die Bombenfabriken, die zum Tod unserer Menschen führen, in Pakistan so aktiv wie früher sind", sagte Ghani während einer Fernsehansprache.

"Wir haben auf Frieden gehofft, aber wir erhalten Kriegsbotschaften aus Pakistan." Gahni forderte die pakistanischen Behörden auf, die Hintermänner der Anschläge zur Rechenschaft zu ziehen. Islamabad hatte die Taliban in den 90er-Jahren unterstützt und sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, dies auch weiterhin zu tun, um Einfluss auf Afghanistan auszuüben.

Stockende Verhandlungen

Ghani, der seit vergangenem September Präsident von Afghanistan ist, hatte darauf gehofft, dass Pakistan die Taliban dauerhaft an den Verhandlungstisch holen könnte. Eine erste Gesprächsrunde zwischen afghanischer Regierung und den Taliban hatte im Juli in der pakistanischen Stadt Murree stattgefunden, eine für Ende Juli geplante zweite Runde kam wegen des Machtwechsels bei den Taliban nicht zustande.

Am Montag früh hat ein Selbstmordattentäter am Flughafen der Hauptstadt Kabul mindestens fünf Menschen mit in den Tod gerissen und mindesten 21 weitere verletzt. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Erst am Wochenende hatten die Taliban Afghanistan mit einer Welle der Gewalt überzogen.

Zunächst waren am Freitag bei der schwersten Anschlagserie seit Jahren in Kabul mehr als 50 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. In der Nacht auf Sonntag riss ein Selbstmordattentäter dann in der nordafghanischen Provinz Kunduz mehr als 20 Menschen mit in den Tod. (APA, 10.8.2015)