Edita Malovcic, Katharina Scholz-Manker, Julia Stemberger, Reinhard Nowak bei "Mein Penzing".

Foto: ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt

Man trommle ein paar Prominente aus Musik, Theater, Funk und Farbfernsehen zusammen, deren Gemeinsamkeit darin besteht, im gleichen Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen zu sein.

Foto: ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt

Man trommle ein paar Prominente aus Musik, Theater, Funk und Farbfernsehen zusammen, deren Gemeinsamkeit darin besteht, im gleichen Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen zu sein. Dann setze man sie an einen Heurigentisch und heiße sie, sich locker, spontan und frei von der Leber weg über "ihren" Hieb, "ihr" Grätzl, "ihr" Gasserl zu unterhalten.

Man bedenke aber, dass es sich um eine ORF-Produktion handelt: Heraus kommen also G’schichtln, die eh recht nett und eh recht amüsant sind. Wobei "eh" und "recht" im Wienerischen Ausdruck des 50-Prozent-Superlativs sind. Passt also eh, mehr oder weniger halt.

Allzu oft wird man als Seher vom Gefühl beschlichen, dass der Regisseur "Halt, Stopp, Cut!" gerufen und gesagt hat: "Ganz wunderbar, diese Anekdote! Aber gangert’s noch ein bissl authentischer? Vielleicht mit einem kleinen, glucksenden Spontanlacher?" Nach dem 23. Versuch passt dann die Szene. Oder a ned. Passt scho.

Die Streifzüge der Protagonisten durch ihren Bezirk sind da schon um einiges unterhaltsamer; wenn etwa der Penzinger Schauspieler Reinhard Nowak (den man TV-habituell eher nach Sulz im Wienerwald, Hinterholz 8, verortet) am Bahnhof steht und bei der Berechnung von Pendlerzahlen würdevoll scheitert: "32 mal 200? Na, sehr vü hoid."

Die Serie läuft schon länger, und so sind einige No-na-Highlights wie Favoriten und Simmering bereits abgehandelt. Daher bekommen jetzt auch Klagenfurt und Salzburg eine Chance. Und wer weiß, vielleicht widmet man sich bald dem Wiener Mikrokosmos: Denn so eine "Battle of the Grätzls" mit Rennbahnweg und Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost, des warat scho wos. (Gianluca Wallisch, 10.8.2015)