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Im Operationssaal könnten auch Hacker mitmischen – einem Sicherheitsforscher in Deutschland ist der Zugriff auf ein Narkosegerät von seinem Laptop aus gelungen.

Foto: APA/Klemenz

Sicherheitsforscher warnen schon längst vor Gefahren durch zunehmende Vernetzung von Autos, Maschinen und Alltagsgeräten. Ein IT-Spezialist aus Heidelberg konnte sich nun aus der Ferne Zugang zu einem Narkosegerät in einem Krankenhaus in Süddeutschland verschaffen, berichtet der "Spiegel". Im Ernstfall wäre das Leben des Patienten bedroht gewesen.

Test ohne Patienten

Der Sicherheitsforscher konnte laut dem Bericht mit einem Laptop alle Funktionen des Geräts blockieren und so auch die Beatmung stoppen. Zu Schaden kam bei der Aktion niemand, es handelte sich um einen Test, den das Krankenhaus durchführen ließ. Der Hersteller des Narkosegeräts wurde laut Bericht informiert. Der Name der Firma wird nicht genannt, erst sollen die Sicherheitslücken behoben werden.

Autos mit Sicherheitslücken

Ähnlich gefährlich können auch Hackerangriffe auf Autos werden. So gelang es IT-Security-Spezialisten einen Tesla Model 2 zu manipulieren und während der Fahrt die Geschwindigkeit zu verringern. Autohersteller Fiat Chrysler musste kürzlich 1,4 Millionen Wagen zurückrufen, nachdem Sicherheitsforscher demonstriert hatten, dass sie die Steuerung von Bremsen, Geschwindigkeit, Klimaanlage und Radio eines Jeep Cherokee manipulieren konnten.

Auch für den Haushalt gibt es inzwischen zahlreiche Geräte, die mit dem Internet oder Heimnetzwerk verbunden sind: Fernseher, Babyfone, Geräte zur Steuerung der Heizung, intelligente Stromzähler, Rauchmelder bis zu Kühlschrank und elektrischer Zahnbürste. Bereits 2013 wurde von einem Vorfall berichtet, bei dem sich ein Hacker Zugriff auf ein Babyfon mit integrierter Webcam verschaffen und ein zweijähriges Kind beobachten konnte. Nutzer sollten die Vor- und Nachteil solcher Geräte daher gut abwägen und sich eventuell auch beim Hersteller informieren, wie regelmäßig Sicherheitsupdates durchgeführt werden. (br, 9.8.2015)