Die Mannschaft der FH Campus Wien steht vor einer enormen Herausforderung, jener, "ein fahrtaugliches Fahrzeug in Spielberg an den Start zu bringen", erzählt Peter Frank vom Os Car Racing Team. Es ist erst das zweite Mal, dass die Wiener an den Start der Formula Student gehen. In den vergangenen Tagen überschlugen sich die Ereignisse: "Wir haben momentan mit vielen Problemen zu kämpfen, die alle gleichzeitig zum Tragen kommen", erzählt Peter Frank – wie er auch von schlaflosen Nächten, spricht, aber auch von einer schier unglaublichen Motivation: "'Geht net' gibt's net!"

Foto: FSG

Ein Lied davon, wie schwer die ersten Formula-Student-Jahre sind, kann man auch an der FH Joanneum in Graz singen. 2003 trat man zum ersten Mal an, damals nur in den statischen Disziplinen. Heute ist man mit dem jr15, wie ihr Rennwagen heißt, so weit, permanent an der Spitze mitfahren zu können.

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Die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb, bei dem sich Studententeams aus aller Welt messen. Die ersten Rennen fanden in den 1980er-Jahren in den USA statt, heute kämpfen weltweit mehr als 500 Teams um den Sieg in der Formel. Um siegen zu können, braucht man aber nicht das schnellste Auto, sondern das beste Gesamtkonzept.

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"Das bedeutet ein breites Aufgabenfeld für die Teams, angefangen bei der Konstruktion, Fertigung, dem Zusammenbau und dem Testen des Fahrzeuges bis hin zu dem Gewinnen von Sponsoren, dem Organisieren von Finanz- und Sachmitteln, der Erstellung eines Businessplans, Pressearbeit und vieles mehr", zählt Anna Schedl auf. Sie ist vom Racingteam der TU Wien, die mit dem EDGE7 in Spielberg starten.

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Von 10. bis 13. August findet die Formula Student Austria auf dem Red-Bull-Ring statt. Neben den vier heimischen Teams der TU Graz, der TU Wien, der FH Joanneum und der FH Campus Wien starten weitere 38 Teams. Noch einmal 61 Teams stehen auf der Warteliste und hoffen auf einen Startplatz.

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Der EDGE7 ist der einzige heimische Rennwagen mit Elektroantrieb. Zwei E-Motoren, die von den Studierenden selbst entwickelt wurden und eine Gesamtleistung von 109 PS haben, beschleunigen den EDGE7 in 3,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Der Wagen wiegt nur 166,4 Kilogramm und besteht zu 80 Prozent aus Carbon. Er ist der siebente Rennwagen der TU Wien, aber erst ihr zweites Elektroauto.

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Das heimische Favoritenauto, der jr15 der FH Joanneum, wiegt 210 Kilogramm, hat eine Launch- und eine Traction-Control und besteht vorn aus einem Carbon- Monocoque und hinten aus ei-nem Stahlrohrrahmen. Angetrieben wird der Bolide von einem in Zusammenarbeit mit Mercedes AMG von den Studierenden selbstentwickelten Reihenzweizylinder mit 595 Kubikzentimter Hubraum und Turbauaufladung, der rund 90 PS leistet.

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Mit diesem Wagen holten sie sich bei der Formula Student Anfang August auf dem Hockenheimring den dritten Platz und gewannen sogar die Beschleunigungswertung. "Unser Ziel ist es, in den Top Ten der Weltrangliste weiter aufwärtszusteigen und ein Rennen zu gewinnen", erklärt Marlene Penn von der FH Joanneum.

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Am schönsten wäre das natürlich beim Heimrennen in Spielberg, vor den Augen der Sponsoren. Doch dagegen kämpft ein anderes Team, jenes der TU Graz, das in Hockenheim Vierter wurde. "Wir haben an einigen Stellen Punkte liegenlassen", sagt Team-Manager Simon Dreymann vom Racing Team der TU Graz. Sie wollen sich mit ihrem Vollcarbon-Racer mit einem 500 Kubikzentimeter großen KTM-Einzylinder-motor vor allem in den "statischen Disziplinen verbessern, sodass wir die FH hinter uns lassen können und aufs Stockerl kommen." (Guido Gluschitsch, 07.08.2015)

Links:

Formula Student Austria

Os car Racing Team der FH Campus Wien

Joanneum Racing Graz der FH Joanneum

TUG Racing der TU Graz

TUW Racing der TU Wien

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